Fußball-WM 2018

Boateng fordert DFB-Elf heraus Ghana will sich "nicht blamieren"

Der große Star ist immer noch Kapitän Michael Essien (ganz rechts).

Der große Star ist immer noch Kapitän Michael Essien (ganz rechts).

(Foto: imago/GEPA pictures)

Kevin-Prince Boateng und seine Ghanaer wollen bei der Fußball-WM für eine Überraschung sorgen. Der Verbandschef peilt sogar den Titel an. Dabei wird es für den viermaligen Afrikameister schon schwer genug, die Gruppenphase zu überstehen.

Zumindest Ghanas Verbandspräsident lässt sich von der Außenseiterrolle seines Landes bei der Fußball-WM in Brasilien kein bisschen beeindrucken. "Ich kann Ihnen versprechen, dass Ghana die Gruppenphase überstehen und die Trophäe heben wird", kommentierte Kwesi Nyantakyi reichlich euphorisch bei einem einheimischen Radiosender.

Natürlich gilt der deutsche Gruppengegner dank seiner internationalen Stars nicht gerade als WM-Schwächling. Dass das Team um Schalkes Kevin-Prince Boateng tatsächlich am 13. Juli im Maracanã von Rio de Janeiro um den WM-Pokal spielt, ist aber doch abwegig. Das ist auch Nationaltrainer James Kwesi Appiah bewusst. "Jeder Trainer hat ein Ziel und ich glaube an meine Spieler und meine Mannschaft. Aber ich kann nicht sagen, was wir erreichen", bemerkte der frühere Nationalspieler deutlich zurückhaltender. "Was ich versprachen kann ist, dass wir die Ghanaer nicht blamieren werden", verkündete er bei der Nominierung seines vorläufigen Aufgebots.

"Nur ein Boateng kommt weiter"

Mittelfeldprofi Boateng ist einer von 26 Spielern in Ghanas Kader, in dem auch Kwadwo Asamoah (Juventus Turin) sowie die Milan-Profis Sulley Muntari und Michael Essien (beide AC Mailand) stehen. Die Vorbereitung startet am 20. Mai in der Hauptstadt Accra. Bereits dem ersten Vorrundenspiel am 16. Juni in Natal gegen die USA kommt vorentscheidende Bedeutung zu. Verlieren die Westafrikaner, war's das fast schon mit den Hoffnungen aufs Achtelfinale. Zumal anschließend bei den Duellen mit Deutschland (21. Juni) und Portugal (26. Juni) noch Kontrahenten von Weltklasseformat warten.

Boateng traut vor allem den Portugiesen viel zu, obwohl sich die Südeuropäer nur über den Umweg Relegation überhaupt für die WM qualifizieren konnten. "Für mich ist Portugal der Favorit in der Gruppe. Wenn Cristiano Ronaldo fit ist, werden sie schwer zu schlagen sein", mutmaßte der 27-Jährige. Dem deutschen Team um seinen Bruder Jérôme fehlten dagegen "die Typen in der Mannschaft, die alle mitreißen können", sagte er. Ghana werde mit der DFB-Auswahl um Platz zwei streiten: "Ich denke, dass nur ein Boateng weiterkommt."

Bis die Entscheidung darüber fällt, ist erst mal Appiah gefragt, der nach einem guten Jahr als Co-Trainer im April 2012 das Amt des Chefcoaches übernommen hat. Ein Freundschaftsspiel gegen die Niederlande am 31. Mai in Rotterdam steht noch an, ihren letzten WM-Test bestreiten die Ghanaer dann am 9. Juni gegen Südkorea in Miami, ehe sie ihr WM-Quartier in der Küstenstadt Maceios im brasilianischen Bundesstaat Alagoas beziehen. Dass die Ghanaer Qualität haben, haben sie schon in der jüngeren Vergangenheit bewiesen. Bei ihrer ersten WM vor acht Jahren traf der viermalige Afrikameister in der Vorrunde auf den späteren Weltmeister Italien und kam trotzdem bis ins Achtelfinale. Vier Jahre später in Südafrika wartete früh die deutsche Elf - doch von dem 0:1 ließen sich Boateng & Co. nicht beirren. Schluss war erst im Viertelfinale, als sich Uruguay im Elfmeterschießen glücklich durchsetzte.

Quelle: ntv.de, Michael Brehme, dpa

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