Fußball-WM 2018

"Alt, dumm, arrogant, widerlich" Neymars Berater beleidigt Scolari

Luiz Felipe Scolari muss als Sündenbock hinhalten. Er ist und bleibt aber Brasiliens letzter Weltmeister-Trainer.

Luiz Felipe Scolari muss als Sündenbock hinhalten. Er ist und bleibt aber Brasiliens letzter Weltmeister-Trainer.

(Foto: AP)

Seine Zukunft? Die stellt Brasilien Noch-Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari hinten an. Auf einer Pressekonferenz erklärt er WM-Platz drei zum neuen Traum und wehrt sich gegen Vorwürfe und Häme. Die kommen geballt - auch aus dem eigenen Verband.

Mit harscher Kritik und beißender Ironie ist Neymars Berater nach dem Debakel im WM-Halbfinale gegen Deutschland (1:7) auf Brasiliens Fußball-Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari losgegangen. Wagner Ribeiro beschimpfte den 65-Jährigen bei Twitter als "alt, dumm, arrogant, widerlich, überheblich und lächerlich".
Ribeiro listete weitere fünf "Eigenschaften" Scolaris auf, die ein Seleção-Trainer anscheinend bräuchte. Punkt 1: Portugal trainieren und nichts gewinnen. Punkt 2: Zu Chelsea gehen und entlassen zu werden. Punkt 3: In Usbekistan trainieren. 

Die Punkte 4 und 5 kritisieren "Felipãos" letzte Klubarbeit bei Palmeiras São Paulo. Scolari habe den Verein nach seiner Rückkehr nach Brasilien Richtung zweite Liga geführt. 56 Tage vor Abschluss der Meisterschaft habe er um seine Entlassung gebeten, um dem Abstieg zu entkommen.

Scolari lässt Zukunft offen

Es ist die bisland heftigste Kritik an Scolari, dessen Zukunft nach wie vor unklar ist. Noch wollte er sich dazu nicht äußern. "Das geht mir gerade nicht in meinem Kopf herum", sagte der 65-Jährige in Teresópolis auf die Frage, ob er weitermachen werde mit der Seleção.

"Jetzt werden wir erstmal am Samstag spielen, der dritte Platz ist jetzt unser Traum." Scolari verteidigte bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Technischen Direktor Carlos Alberto Parreira seine Arbeit. "Wir hatten sechs Minuten einen totalen Kurzschluss. Aber vergesst nicht, dass Brasilien erstmals seit 2002 wieder in einem Halbfinale stand." Scolaris Vertrag läuft nach dem Ende der Weltmeisterschaft aus.

Verbands-Vize lästert

Nach Angaben des künftigen Verbands-Vizepräsidenten Delfim Peixoto wird Scolari "nie mehr" Brasiliens Nationaltrainer werden. "Alles war schlecht. Ich möchte nicht darüber sprechen, um nichts Dummes zu sagen, aber eines kann ich versichern: Nie wieder wird Felipao mit einer brasilianischen Auswahl zusammen sein. Er wird nie wieder zurückkehren. Er ist eine Last, eine Schande", sagte der Funktionär dem TV-Sender ESPN Brasil.

Peixoto gehört zur Gefolgschaft von Marco Polo del Nero, der im kommenden April als Präsident des brasilianischen Fußball-Verbands CBF die Nachfolge von José Maria Marin antritt. Peixoto forderte, Scolari solle in den Ruhestand gehen.

Quelle: ntv.de, cwo/cba/sid/dpa

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