Wenn im Sommer die Welt zu Gast in Brasilien ist, will sich das Land sauber und sicher präsentieren. Im Vorfeld räumt die Polizei gründlich auf. Weil dabei ein unschuldiger Mann zu Tode kommt, gehen die Menschen auf die Straße - ausgerechnet an der Copacabana.

An der Copacabana in Rio de Janeiro ist es zu heftigen Straßenschlachten zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Dabei ist laut Stadtverwaltung von Rio de Janeiro ein Mann erschossen worden. Der etwa 30 Jahre alte Mann sei am Kopf getroffen worden und ins Krankenhaus gebracht worden. Dort starb er.

Demonstranten hatten Barrikaden aus brennenden Reifen errichtet. Zwei Hauptdurchfahrtsstraßen durch den wegen seines langen Sandstrandes bei Touristen und Einheimischen beliebten Stadtteil mussten geschlossen werden. Das Viertel Copacabana ist neben Ipanema eines der reichsten Rios.

Die Demonstranten wollten gegen Polizeigewalt demonstrieren.  Auslöser war der Tod eines Berufstänzers aus der Favela Pavão-Pavãozinho, die in dem Gebiet liegt. Die genauen Umstände seines Todes waren nach Polizeiangaben zunächst unklar. Medienberichten zufolge wurde er von Sicherheitskräften getötet, die ihn fälschlicherweise für einen Drogenhändler hielten.

Die brasilianische Polizei geht im Vorfeld der in sechs Wochen beginnenden Fußball-Weltmeisterschaft in den Armenvierteln von Rio de Janeiro verstärkt gegen Kriminelle und Drogenbanden vor. Bei den vielfach mit harter Hand geführten Aktionen kommen immer wieder Unbeteiligte zu Tode.