Fußball-WM 2018

Nach Fan-Sturm der Chilenen Fifa und Brasilien verstärken Sicherheit

Weitgehend ungehindert drangen 87 chilenische Fans ins Maracanã ein und wurden später abgeführt.

Weitgehend ungehindert drangen 87 chilenische Fans ins Maracanã ein und wurden später abgeführt.

(Foto: AP)

Die Ereignisse vor dem Spiel Chile gegen Spanien nähren Zweifel am Sicherheitskonzept für die Fußball-WM in Brasilien. Die Organisatoren geloben Besserung. Wie genau Fan-Tumulte wie im Maracanã verhindert werden sollen, lässt die Fifa jedoch offen.

Gut zwei Tage nach der Erstürmung des Presseraums im Maracanã-Stadion durch chilenische Fans haben der Fußball-Weltverband Fifa, das lokale WM-OK und brasilianische Regierungsvertreter neue Sicherheitsvorkehrungen beschlossen. In allen zwölf Spielorten sollen sowohl personelle wie strukturelle Veränderungen vorgenommen werden, teilte die Fifa mit. Details der Maßnahmen in den Stadien und im Umfeld der Arenen wurden allerdings nicht genannt.

Zuvor hatten kommunale Vertreter in Rio de Janeiro angekündigt, beim kommenden Spiel am Sonntag zwischen Belgien und Russland zusätzliche Sicherheitskräfte einzusetzen. "Wir werden die Anzahl der Einsatzkräfte um 600 Personen aufstocken", sagte Roberto Alzir, Sicherheitskommissar der Stadt. Besonders an neuralgischen Punkten solle die Präsenz erhöht werden, betonte der ebenfalls für Sicherheit zuständige Stadtvertreter José Luis Castro bei einer Pressekonferenz im Kommando- und Kontrollzentrum von Rio de Janeiro.

Am Mittwoch hatten zahlreiche chilenische Fans kurz vor dem 2:0-Sieg ihrer Auswahl gegen Spanien das Medienzentrum des Stadions gestürmt, um ohne Karten in die Arena zu gelangen. 87 Fans wurden festgenommen. Nach Angaben des Justizministeriums waren am Mittwoch 3000 Polizisten außerhalb und 1037 Stewards innerhalb der Arena im Einsatz.

Zur möglichen Aufstockung des Sicherheitspersonals in den anderen elf WM-Orten lagen zunächst keine Informationen vor, dann berichtete die Fifa nach einer Sitzung in einer Pressemitteilung von ihren Plänen. "Sehr gutes Sicherheitsmeeting von FIFA, LOC und brasilianischer Regierung. Bin sicher, die vereinbarten Maßnahmen werden diesen großartigen #WorldCup noch sicherer machen", twitterte zudem Fifa-Generalsekretär Jérôme Valcke.

In Rio de Janeiro findet am Sonntag die Partie zwischen Belgien und Russland statt, die im Gegensatz zu Spielen der Teams aus Chile und Argentinien nicht als besonders risikoreich eingestuft wird. Chile spielt am Montag in São Paulo gegen die Niederlande um den Spitzenrang in der Gruppe B. Argentinien tritt am Samstag in Belo Horizonte gegen den Iran an. Vier Tage später kommt es in Porto Alegre zum Duell mit Nigeria. Für diese Partie werden bis zu 100.000 Fans aus dem Nachbarland erwartet - die große Mehrheit davon ohne Eintrittskarten.

Quelle: ntv.de

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