Capello holt Pogrebnjak zurück Russland setzt auf ein erfahrenes Team
26.05.2014, 00:00 Uhr
Ein möglicher deutscher Gegner im Achtelfinale: die "Sbornaja".
(Foto: imago/ITAR-TASS)
Russlands Nationaltrainer Fabio Capello hat im vorläufigen Kader für die Fußball-WM in Brasilien für eine Überraschung gesorgt: Nach fast zwei Jahren Pause gehört Pawel Pogrebnjak zum Aufgebot. Insgesamt vertraut der Italiener Capello den Routiniers.
Trainingsplatz statt Totes Meer: Pawel Pogrebnjak hatte mit der Saison schon abgeschlossen. Der einstige Spieler des VfB Stuttgart genoss mit seiner Frau den Urlaub in Israel, als Russlands Nationaltrainer Fabio Capello das vorläufige Aufgebot für die Fußball-WM in Brasilien benannte.
Ein paar verpasste Anrufe während des Badens im Toten Meer und eines Stadtbummels in Jerusalem machten ihn stutzig. Und Pogrebnjak konnte nicht recht glauben, was er dann im Internet las: Er gehört zum 30-Spieler-Kader. "Ich war natürlich erfreut. Aber eher zurückhaltend. Schließlich ist es nur eine erweiterte Liste", sagte der 30 Jahre alte Stürmer in einem Interview der "Sowjetski Sport". Die Überraschung war dennoch gelungen. Denn sein letztes von bislang 33 Länderspielen hatte er am 16. Juni 2012 gegen Griechenland bestritten. "Ich komme wie ein Neuling ins Team", meinte er.
Nur ein Legionär
Und nicht zuletzt ist Pogrebnjak im Aufgebot der einzige Legionär: Er verdient sein Geld beim FC Reading in der 2. englischen Liga. Dies kann aber auch sein Glück gewesen sein. Denn Capello war vor seinem russischen Engagement fünf Jahre lang Englands Nationaltrainer und blickt noch immer auf die dortigen Ligen. "Er spricht englisch und ich auch. Wir werden uns verstehen", meinte Pogrebnjak.
Insgesamt setzt Capello auf ein erfahrenes Team. Der 94-malige Nationalspieler Sergej Ignaschewitsch ist mit 34 Jahren der älteste Akteur in einem Team, das im Schnitt fast 28 Jahre alt ist. Bis zur Heim-WM 2018 soll der Italiener zwar einen Umbruch in der Sbornaja einleiten, tut sich aber im Vorfeld von Brasilien damit noch etwas schwer, wenngleich auch ein paar echte Neulinge im erweiterten Aufgebot stehen. Immerhin hat Capello das Viertelfinale als Ziel ausgegeben. Der mögliche deutsche Achtelfinalgegner spielt in der Vorrundengruppe H gegen Südkorea (17.6.), Belgien (22.6.) und Algerien (26.6.).
Quelle: ntv.de, Martin Kloth, dpa