Der Mann, der WM-Geschichte schrieb Sandro Ricci pfeift Ghana-Spiel
19.06.2014, 17:19 Uhr
Sandro Ricci griff beim Spiel Frankreich gegen Honduras erstmals auf die Torlinientechnik GoalControl zurück - und pfeift nun das zweite WM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalelf.
(Foto: dpa)
Er spricht Portugiesisch und Englisch, allerdings kein Deutsch. Brasiliens Schiedsrichter des Jahres wird das zweite WM-Spiel der DFB-Elf leiten. Der Mann arbeitet beim brasilianischen Ministerium - und hat erst kürzlich WM-Geschichte geschrieben.
Sandro Ricci ist von der Fifa als Schiedsrichter für das zweite WM-Gruppenspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag (ab 21.00 Uhr live in der ARD und im n-tv.de-Ticker) in Fortaleza gegen Ghana benannt worden. Assistiert wird der 39-jährige Brasilianer dabei von seinen Landsleuten Emerson Augusta de Carvalho und Marcelo van Gasse. Ricci, der im Dezember 2013 das Finale der Klub-WM zwischen Bayern München und Raja Casablanca gepfiffen hatte, schrieb bereits Geschichte. Denn er war es, der bei Frankreichs 3:0-Sieg gegen Honduras erstmals in der langen Weltmeisterschafts-Historie einen Treffer aufgrund der Zuhilfenahme der Torlinientechnik GoalControl gegeben hat.
Karim Benzema hatte mit seiner Direktabnahme an den Pfosten in der 48. Minute den honduranischen Keeper Noel Valladares dermaßen überrascht, dass dieser das Leder für den Bruchteil einer Sekunde selber über die Linie bugsierte. Die Technik übermittelte Ricci das Signal "Tor" - und ein Stück Geschichte war geschrieben.
Ricci, der als Beamter beim brasilianischen Ministerium für Entwicklung, Industrie und ausländische Handelsbeziehungen in seiner Heimatstadt Brasilia arbeitet, ist seit 2011 Fifa-Schiedsrichter. Ricci spricht fließend Portugiesisch und Englisch, allerdings kein Deutsch.
Brasiliens Schiedsrichter des Jahres von 2010 hat ein besonderes Ritual: "Vor jedem Spiel nehme ich meinen Ring ab und küsse ihn viermal. Jedes Mal zu Ehren der besonderen Frauen in meinem Leben: Meiner Gattin, meiner Mutter und meinen beiden Töchtern."
Quelle: ntv.de, dsi/sid