Den Zenit überschritten? Spaniens Tiki-Taka macht keinem mehr Angst
25.05.2014, 00:00 Uhr
Wie groß ist der Titelhunger bei der "Furia Roja" noch?
(Foto: imago/Insidefoto)
Drei große Titel hintereinander - das gelangt bisher nur Spanien. Die "Furia Roja" will das bei der WM in Brasilien toppen. Dafür müssten die alternden Stars aber nochmals aufblühen. Unmöglich ist das nicht.
Drei Titel in Serie bei großen Turnieren hat außer Spanien noch keine Nationalmannschaft gewonnen. Ob der zweimalige Europameister und Titelverteidiger bei der WM in Brasilien erneut triumphiert, ist die große Frage. Vicente del Bosque bleibt vor der Fußball-Fiesta gewohnt zurückhaltend. "Unsere Erfolge in der Vergangenheit garantieren keine Triumphe in der Zukunft", sagte der Erfolgstrainer. "Wir müssen bescheiden und wachsam bleiben und dürfen nicht glauben, dass bei der WM irgendetwas leicht wird."
Spanien hat viel von seiner Strahlkraft und spielerischen Dominanz verloren. Das einst legendäre "Tiki-Taka" versetzt kaum noch einen Konkurrenten in Angst und Schrecken. Die Gegner haben sich inzwischen auf die einst schwindelerregende Kurzpass-Kunst eingestellt. Hinzu kommt, dass einige der Garanten des Titel-Triples ihren Zenit überschritten oder ihre Karriere beendet haben, andere stecken in einem Formtief.
Del Bosque vertraut Casillas
Wenn die "selección" in Brasilien wieder auftrumpfen will, muss vor allem das Mittelfeld um den genialen Ideengeber Xavi an seine alten Glanzzeiten anknüpfen. Für del Bosque ist das brillant besetzte spielerische Zentrum "das Herzstück" seines Systems. Torhüter-Ikone Iker Casillas darf bei Real Madrid nur in der Champions League und im Pokal spielen. Aber der langjährige Kapitän ist bei del Bosque weiterhin die Nummer 1. "Iker ist nicht nur eine Spieler mit einer brillanten Vergangenheit, sondern auch einer mit einer großen Bedeutung", betonte der Trainer dessen Sonderrolle.
Bayern-Profi Thiago Alcantara muss nach erneuter Knieblessur verletzt passen. Carles Puyol ist nach dem Karriereende nicht mehr dabei. Torjäger David Villa spielt keine Rolle mehr. Dafür könnte Diego Costa, Villas Sturmpartner bei Atlético Madrid, zu einer prägenden Figur werden - wenn er denn fit wird. Der eingebürgerte Brasilianer ist ein klassischer Mittelstürmer. Gut möglich, dass die bei der Euro 2012 heiß diskutierte Frage um den "falschen Neuner" gar kein Thema wird.
Quelle: ntv.de, Elmar Dreher, dpa