Kommentar Bayern? Nichts zu meckern!
11.03.2009, 14:59 UhrHeute wollen wir nicht meckern, heute wollen wir uns einfach mit dem FC Bayern freuen. Die Münchner haben in der Champions League die, na ja, Fußballer von, ähm, Sporting (?) Lissabon mit 7:1 besiegt. Und das, nachdem sie schon das Hinspiel mit 5:0 gewonnen hatten.
Statt diese Pflichtaufgabe lustlos zu erledigen, brannten sie ein Offensiv-Feuerwerk ab, als gebe es kein morgen und qualifizierten sich bravouröse für das Viertelfinale. Und daran gibt es wirklich nichts auszusetzen. Auch wenn der Münchner Manager Uli Hoeneß genau das befürchtet. "Es wird sicher wieder ein paar Schlaumeier geben, die was finden. Vielleicht waren die Eckfahnen falsch gesteckt oder so. Irgendwas findet man immer an Bayern München auszusetzen."
Nein, wird es nicht geben. Zumindest hier nicht. Warum auch? Und so verschweigen wir, dass wir uns nicht daran erinnern können, jemals eine schlechtere Mannschaft in der Königsklasse gesehen zu haben. Wie auch? Bayern 12, Lissabon 1 hieß es zusammengerechnet nach Hin- und Rückspiel. Und das gab es tatsächlich noch nie in der Geschichte der Champions League.
Abwehr in Laurel-und-Hardy-Manier
Wir erwähnen nicht, dass die Lissabonner Abwehr teilweise in Laurel-und-Hardy-Manier agierte, wie die "Deutsche Presseagentur" so schön formulierte. Dass Sporting sich frei von jeglicher Taktik im Raum bewegte und nicht viel davon hielt, hinten konsequent zu verteidigen, wie die "Frankfurter Allgemeine" schreibt. Und dass Lissabons Anderson Polga den Ball per Scherenschlag so spektakulär zum 3:0 ins eigene Tor drosch, dass die "Süddeutsche Zeitung" mutmaßte, es gebe durchaus Anlass zu der Frage, ob Sportsfreund Polga "vielleicht vorm Spiel einen Ergebnis-Tippschein an Asiens blühenden Wettbörsen abgeben" habe?
Wir erinnern Uli Hoeneß auch nicht daran, dass er mal gesagt hat, Lukas Podolski treffe das Tor nur in unwichtigen Spielen gegen unterklassige Gegner. Wie Liechtenstein - oder eben Sporting Lissabon. Und wir zitieren auch nicht, oder nur ganz kurz, Bayerns Kapitän Mark van Bommel, der nach dem Spiel gesagt hat: "Der Gegner war nicht so, dass man sagen kann, dass die richtig gut waren".
Nein wir freuen uns mit den Bayern und sind uns sicher, dass es von nun an nur noch aufwärts geht. Am Samstag in der Bundesliga, wenn es zum VfL Bochum geht. Oder im Viertelfinale der Champions League, falls den Münchnern ein Gegner zugelost wird, der tatsächlich Fußball spielen kann. Liverpool zum Beispiel.
Ach ja: Nach Recherchen von n-tv.de die waren die Eckfahnen übrigens korrekt gesteckt.
Stefan Giannakoulis ist Sportredakteur bei n-tv.de.
Quelle: ntv.de