Fußball-Bundesliga Die Fragen des 12. Spieltags
06.11.2009, 15:13 Uhr18 Teams, 34 Spieltage, 306 Spiele - das wirft viele Fragen auf. Die wichtigsten stellen wir jede Woche hier - und beantworten sie gleich. Aber Obacht: Nicht alle Antworten sind bierernst.
Wohin mit dem Geld?
Eine neue Ära im Geldverbrennen läutete diese Woche der Autobauer Audi ein. Seit in Banken humorlose Finanzmarktregulierer das Sagen haben, ist es ja nicht mehr so einfach, sein Erspartes durchzubringen. Zum Glück fand Audi einen Ausweg und pumpte über 100 Millionen Euro in den angeschlagenen Fußball-Konzern FC Bayern München. Das Investment wurde natürlich sorgfältig auf Nachhaltigkeit geprüft. Als Alternativen hatte Audi noch einen kurzfristigen Einstieg bei Quelle oder eine Übernahme der Erfolgsbank Hypo Real Estate erwogen.
Doch auch gegen derart harte Konkurrenz konnte sich der FC Bayern durchsetzen. Um den neuen Sponsor von ihren Qualitäten als Geldvernichter zu überzeugen, mussten die Bayern-Bosse lediglich einen Zusammenschnitt der schönsten Szenen von Mario Gomez zeigen und aus der Krankenakte von Arjen Robben vorlesen. Den Geldsegen knüpfte Audi aber an harte Bedingungen. Als Absicherung gegen jedweden Erfolg muss direkt nach dem erwarteten Rauswurf von Louis van Gaal, das eingespielte Trainer-Trio Vogts/Matthäus/Neururer die Geschäfte übernehmen.
Wer soll das bezahlen?
Immer muss der kleine Mann die Zeche zahlen. Das Proletariat auf den Fußballplätzen der Welt schuftet hart, wird ständig von Anzug-tragenden Bossen herum gescheucht und weiß am Ende des Tages oft nicht, wie es seine Flasche Champagner bezahlen soll. Und nun soll in Spanien, dem letzten Zufluchtsort vor Dopingkontrolleuren und Steuerfahndern, auch noch der Steuersatz für ausländische Fußballarbeiter erhöht werden. Verständlicherweise wurde sofort der Generalstreik ausgerufen.
Und auch die Bundesliga plant für dieses Wochenende Sympathiebekundungen für spanische Steueropfer. Bremens Torwart Tim Wiese will die Öffentlichkeit aufrütteln und unfrisiert auflaufen, Bayerns Mark van Bommel hat sich das ehrgeizige Ziel gesetzt, drei Spielminuten lang nicht zu fluchen und BVB-Trainer Jürgen Klopp plant einen Sitzstreik. Auch wenn er dazu eine Familienpackung Pattex braucht. Schwer zu bewerten ist das Spiel Berlin gegen Köln, dass nur Kenner von einem Generalstreik werden unterscheiden können.
Wer darf draußen bleiben?
Mit der Einführung von Stadionverboten hat der DFB endlich die ausufernde Gewaltbereitschaft unter Bundesliga-Fans in den Griff bekommen. Seit die Fans konsequent am Besuch des Stadions gehindert werden und nicht mehr dem Spiel ihrer Mannschaft zusehen müssen, sind sie viel ruhiger geworden. Aus Nürnberg hört man ermutigende Berichte von lächelnden Ultra-Anhängern, die mit Blumen im Haar durch die Innenstadt tanzen und nicht mehr wissen, wie man das Wort "Fehlpass" überhaupt schreibt. In Köln berichten Psychologen, dass immer weniger Patienten unter diesen furchtbaren Albträumen leiden, in denen Lukas Podolski an quadratkilometer großen Toren vorbei schießt. Unterdessen forderte der Nervenarzt von Bayern-Trainer Louis van Gaal, die Stadionverbote schnellstmöglich auch auf Cheftrainer auszuweiten.
Quelle: ntv.de