Der 17. Spieltag Warten auf Silvester
12.12.2008, 10:00 UhrNur noch gut zwei Wochen, dann ist es endlich vorbei, das alte Jahr. Den Spielern von Werder Bremern kann es gerade gar nicht schnell genug gehen mit den Silvestervorbereitungen, denn das Jahr 2008 haben sie gründlich satt an der Weser. Liga-Mittelfeld, Champions-League-Abschied, Prügel-Diego - es gab schon bessere Zeiten in Bremen. Einmal müssen sie aber noch raus und gegen Wolfsburg zeigen, was sie können: fünf Tore schießen oder sich blamieren.
Zwischen diesen beiden Extremen bewegte sich bisher das Bremer Spiel. Vier Mal verpassten sie dem Gegner fünf Treffer, weder die Altmeister vom FC Bayern noch die Neulinge aus Hoffenheim blieben davon verschont. Doch weil Werder auf diese furiosen Feuerwerke regelmäßig Einbrüche gegen besiegbare Teams wie Stuttgart oder Karlsruhe folgen ließ, bleiben die vergangenen 16 Spieltage als abschreckendes Beispiel in Erinnerung.
Inzwischen beträgt der Rückstand auf die Tabellenspitze schon elf Punkte. Von Meisterschaft braucht da niemand mehr zu reden, selbst die Champions-League-Qualifikation ist bereits ein frommer Wunschtraum.
Warten auf den Auswärtssieg
Zum Hinrunden-Abschluss kommen jetzt die gut gelaunten Wolfsburger vorbei, die bei der Bewertung des bisherigen Saisonverlaufes eine andere Meinung haben als Werder. Sie haben sich erfolgreich im oberen Tabellendrittel festgesetzt und sind im UEFA-Cup als Gruppenerster voll auf Kurs. Felix Magaths millionenschwere Aufbauarbeit trägt langsam erste Früchte, da er seiner technisch begabten Mannschaft inzwischen auch Kampfgeist eingeflößt hat.
Bereits fünf Mal in der laufenden Saison konnten die Wölfe einen Rückstand wieder aufholen. Doch das Spiel gegen Werder findet außerhalb der VW-Arena und damit in einer Wolfsburger Problemzone statt. Denn an der Aufgabe, ein Auswärtsspiel zu gewinnen, ist der VfL in dieser Saison bisher komplett gescheitert.
In Stuttgart geht es an diesem Wochenende um die Meisterschaft. Gut, nur um die Herbstmeisterschaft und der VfB ist auch höchstens indirekt involviert, aber wenigstens hat man die Möglichkeit, dem Rivalen Bayern München im Süd-Derby ein Bein zu stellen. Die Münchener wollen nämlich unbedingt Herbstmeister werden und den frechen Aufsteiger Hoffenheim damit ein weiteres Mal empfindlich treffen.
Reine Formsache?
Das würde auch gut in die Formkurve der Bayern passen, die sich momentan einer steil ansteigenden Gerade annähert. Seit zehn Spieltagen hat der FCB nicht mehr verloren, der Sieg im Spitzenspiel gegen Hoffenheim war der dritte in Folge.
Derartige Zahlen-Protzerei lässt Hoffenheim aber komplett kalt, denn der Sensations-Aufsteiger hat es selbst in der Hand, die großartige Hinrunde mit dem ersten, wenn auch inoffiziellen Titel zu krönen. Alles was es dafür braucht ist ein Sieg gegen Schalke und das gilt für die Hurra-Fußballer aus dem kleinen Dorf schon fast als Formsache. Auch weil die Gefühlslage auf Schalke stark an die der Bremer erinnert. Nach geplatzten Träumen von Meisterschaft und Champions-League freut man sich auf Silvester.
Malte Buhse, Sportjournalist und begeisterter Hobbykicker, wirft für n-tv.de jeden Freitag einen Blick auf das kommende Bundesligawochenende.
Quelle: ntv.de