Leichtathletik-WM

Deutsche Zehnkämpfer Hoffen auf Teil zwei

Die deutschen Zehnkämpfer müssen beim WM-Heimspiel in Berlin auf die zweite Halbzeit hoffen, Spitzenreiter Alexej Kasjanow kann schon mal von einer Medaille träumen. Angespornt von den Zuschauern im Olympiastadion und seinem eigenen Familien-Fanclub sammelte Pascal Behrenbruch in fünf Disziplinen als Elfter 4247 Punkte, 308 weniger als der Ukrainer Kasjanow.

Auf Platz elf: Pascal Behrenbruch.

Auf Platz elf: Pascal Behrenbruch.

(Foto: dpa)

Der Hallenser Norman Müller landete mit 4234 Zählern auf dem zwölften Rang. Auch WM-Neuling Moritz Cleve schlug sich wacker: Mit persönlichen Bestleistungen im 100-Meter-Lauf (11,06 Sekunden) und Weitsprung (7,27 Meter) erfüllte der 22-Jährige vom TV Wattenscheid die Erwartungen. Cleve lag nach fünf Disziplinen allerdings nur auf Platz 23. Der Youngster war erst auf den letzten Drücker für den verletzten Götzis-Sieger Michael Schrader (Uerdingen/Dormagen) auf den WM-Zug gesprungen.

Behrenbruch war sogar als Medaillenkandidat gehandelt worden, doch DLV-Teamleiter Claus Marek hatte die Erwartungen gedämpft: "Das kam alles von außen." Der EM-Fünfte von Göteborg hat 1200 Euro für Freunde und Verwandte investiert, damit diese in Berlin dabei sein können. "Das ist ein Riesenevent", begründete Behrenbruch die Ausgaben, "dafür hat es sich auf jeden Fall gelohnt."

"Ihm fehlt das Killer-Gen"

"Ich befürchte, dass ihm das Killer-Gen fehlt. Und wenn es Spitz auf Knopf steht, braucht man genau das", sagte der frühere Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann. "Dass er in Ratingen ohne Not auf den 1500-Meter-Lauf verzichtet hat, sagt sehr viel über den Charakter eines Athleten aus." Busemann, 1996 Olympia-Zweiter in Atlanta, verfolgte das Geschehen als Zuschauer im Olympiastadion.

Obwohl Behrenbruch bei seiner WM-Premiere bis auf einen Zentimeter an seine persönliche Weitsprung-Bestleistung herankam, waren 7,09 Meter für den 24-Jährigen nur 835 Punkte wert, 2,02 Meter im Hochsprung dafür aber ganz stark. "Wir haben alle lange und hart daran gearbeitet, dass er sicherer wird und Selbstvertrauen bekommt nach dem Debakel von Götzis", erklärte Marek. Im Mehrkampf-Mekka Götzis war Behrenbruch in diesem Jahr mit Saisonbestleistung (8374) Dritter geworden, im Hochsprung (1,88 Meter) aber brutal abgestürzt.

Quelle: ntv.de, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen