Leichtathletik-WM

Doping bei der WM? Verdächtige Blutprofile entdeckt

Bei mehreren Leichtathleten gibt es verdächtige Blutprofile, die auf Doping hindeuten könnten. Das bestätigt Gabriel Dolle, Anti-Doping-Direktor des Weltverbandes IAAF, am Auftakttag der WM in Berlin.

Blutprofile sollen Blutdoper überführen, doch ihr Einsatz ist umstritten.

Blutprofile sollen Blutdoper überführen, doch ihr Einsatz ist umstritten.

(Foto: REUTERS)

"Natürlich haben wir verdächtige Blutwerte, klar. Wir testen die jeweiligen Sportler gezielt, wir folgen ihnen. Wir machen Urintests und suchen nach EPO. Die gesamte Saison über", sagte der Franzose in der ARD.

Der Kampf ist weltweit jedoch nicht einheitlich. Im Vorfeld der Titelkämpfe hatte die IAAF eingestehen müssen, dass sie in vielen Regionen wie Afrika oder Russland keine Blutkontrollen vornehmen kann, weil es keine Analysemöglichkeiten gibt und der Transport in von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) akkreditierte Labore zu teuer ist. Er sei von dieser unbefriedigenden Nachricht überrascht worden, sagte IOC-Präsident Jacques Rogge.

Blutprofile sind umstritten

Von "Chancenungleichheit" sprach DLV-Vize Eike Emrich in der ARD: "Es fehlt ein verbindliches internationales Regelwerk, das dazu geeignet wäre, den Sitz der Moral in die Regeln zu verlegen." Dies müsse dann auf alle gleich angewendet werden."

Über die Gründe, warum es nicht umgesetzt werde, könne man nur spekulieren. Möglicherweise habe dies finanzielle Ursachen. Doch noch etwas anderes steht aus Sicht des Soziologie-Professors dahinter: "Es ist auch der Wunsch, ab und zu auch Stars mit schier unmenschlichen Leistungen zu haben."

Blutdoping oder Erkrankung? Verwirrung um das Blutprofil von Claudia Pechstein.

Blutdoping oder Erkrankung? Verwirrung um das Blutprofil von Claudia Pechstein.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Blutprofile könnten zukünftig Blutdoper überführen, doch ihr Einsatz ist sowohl in der Wissenschaft als auch auf juristischer Ebene umstritten. Der Fall der wegen auffälliger Blutwerte gesperrten Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Claudia Pechstein ist dafür richtungsweisend. Er liegt beim internationalen Sport-Schiedsgericht CAS in Lausanne.

Quelle: ntv.de, sid

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