Zwei Zentimeter fehlen Bayer verpasst Edelmetall

Die Landung reicht zunächst für Silber. Doch dann schlägt die Konkurrenz zurück.

Die Landung reicht zunächst für Silber. Doch dann schlägt die Konkurrenz zurück.

(Foto: picture alliance / dpa)

Weitsprung-Europameister Sebastian Bayer verpasst in London knapp die olympische Medaille. Der 26 Jahre alte Hamburger muss sich mit 8,10 m und dem fünften Platz begnügen. Olympiasieger wird der Brite Greg Rutherford 8,31 m vor Mitchell Watt (Australien/8,16) und Will Claye (USA/8,12).

Sebastian Bayer schaut mit versteinerter Miene durch das tobende Olympiastadion und versteht die Welt nicht mehr. Die Winzigkeit von zwei Zentimetern fehlen dem Europameister aus Hamburg zur Bronzemedaille. Während die englischen Fans den Olympiasieg ihres Landsmanns Greg Rutherford (8,31 m) feiern, bleibt für Bayer mit 8,10 m nur der fünfte Platz. Silber gewinnt Mitchell Watt aus Australien (8,16 m) vor Will Claye (8,12 m/USA). Auch der Schwede Michel Torneus (8,11 m) war noch besser als Bayer.

In einem sehr ausgeglichenen Wettkampf auf mäßigem Niveau hatte sich Bayer mit 7,96 m als Sechster in den Final-Endkampf der letzten Acht gequält. Dort steigerte er sich auf 8,10 m und lag damit zwischenzeitlich sogar auf dem Silberrang. Doch dann schlug die Konkurrenz zurück.

Die Sache mit der Eintagsfliege...

Hallen-Europarekordler Bayer (8,71) hätte mit Edelmetall bei Olympia endlich wahr machen können, was er vor drei Jahren nach seinem sensationellen Flug versprochen hatte. "Das wird keine Eintagsfliege bleiben", sagte er damals nach einer Weite, die unter dem Hallendach zuvor nur Leichtathletik-Legende Carl Lewis (USA) mit 8,79 m überboten hatte.

Seit dem Rekordsprung hemmten immer wieder gesundheitliche Probleme seine Entwicklung. Entweder zwickte bei dem Freund von Hürden-Ass Carolin Nytra (Mannheim) die Leiste, oder aber der lädierte Sprungfuß ließ keine großen Weiten zu.

Schon vor dem Anfang fast vorbei

In London wäre es fast vorbei gewesen, bevor es richtig begonnen hatte. Nach der auch vom Winde verwehten und enttäuschenden Qualifikation hatte Bayer versprochen, dass er "alles auf Null setzen und angreifen" werde. Bayer war wie Christian Reif nur auf 7,92 m gekommen, aber als Zwölfter gerade noch so in den Final-Vorkampf gekommen. Dagegen verpasste Reif auf Rang 13 sein großes Ziel und war entsprechend bedient.

"Das war nicht das, was ich mir vorgenommen hatte. Das hat auch nichts mit Glück oder Pech zu tun", sagte Reif. Vor dem Wettkampf hatte er noch erklärt: "Edelmetall ist ganz klar das Ziel, alles andere wäre tiefgestapelt." Als 23. blieb der Leverkusener Alyn Camara mit 7,72 m auf der Strecke.

Quelle: ntv.de, SID

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