Kufen-Zoff nach Olympia Bobfahrer Machata droht sportliche Sperre

Machatas Kufen sollen dem russischen Athleten Subkow zu zweifachem Gold in Sotschi verholfen haben.

Machatas Kufen sollen dem russischen Athleten Subkow zu zweifachem Gold in Sotschi verholfen haben.

(Foto: dpa)

Weil er seine Kufen an einen russischen Olympiasieger weitergegeben hat, sorgt der deutsche Ex-Weltmeister Machata für Aufregung. Der deutsche Bobverband droht mit harten Konsequenzen. Machata vermutet andere Gründe hinter der Kritik.

Im Kufen-Zoff innerhalb des deutschen Bobteams wird voraussichtlich erst am kommenden Montag eine Entscheidung über die mögliche Sanktion gegen den Piloten Manuel Machata gefällt. Das teilte der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) mit. Der nicht für die Olympischen Winterspiele in Sotschi qualifizierte Weltmeister von 2011 hatte zugegeben, Kufen aus seinem Privatbesitz an den Doppel-Olympiasieger Alexander Subkow weitergegeben zu haben. Auf den Machata-Kufen war Subkow zum Olympia-Abschluss im Vierer zu Gold gerast, während die deutschen Piloten wie zuvor schon im Zweier nur hinterher gefahren waren.

"Die einschneidende Entscheidung über die Zukunft eines Ex-Weltmeisters sollte jetzt nicht über das Knie gebrochen werden", sagte BSD-Generalsekretär Thomas Schwab nach einer Befragung des Weltmeisters von 2011 und einer anschließenden Telefonkonferenz des BSD-Präsidiums: "Wir haben Möglichkeiten von einer erheblichen Geldstrafe bis zur sportlichen Sperre bei allen Wettkämpfen und dem Verlust des Kaderstatus diskutiert." Eine Entscheidung soll aber erst am Montag bekannt gegeben werden.

Zuvor hatte Machata die Spekulationen über sein Geschäft mit der Kufe bestätigt. "Es ist so, dass Subkow auf meinen Kufen gefahren ist", sagte Machata: "Aber das ist meine Privatsache. Das war kein Material der FES oder des Verbandes. Das haben andere vor mir auch schon gemacht, ich kann die ganze Aufregung nicht verstehen. Ich lasse mich nicht als Verräter hinstellen." Die an ihm geäußerte Kritik sei nur ein Ablenkungsmanöver, vermutete der Potsdamer: "Vielleicht wollen sie von etwas ablenken, vielleicht brauchen sie einen Buhmann."

BSD-Vizepräsident Rainer M. Jacobus hatte gewettert: "Ich bin schockiert, das ist ein schwerwiegender Vorgang." Sollte der Bobfahrer im Personalgespräch keine sehr gute Erklärungen haben, "kann das schwerwiegende Folgen für ihn haben", hatte Jacobus gesagt.

Quelle: ntv.de, lou/sid

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