"Ich bin immer cool" Bolt startet seine Olympia-Show
27.07.2012, 15:22 Uhr
Druck? Kennt Sprint-Superstar Usain Bolt nicht.
(Foto: Reuters)
Die große Usain-Bolt-Show in London hat begonnen. Gut gelaunt präsentiert sich der Sprint-Superstar vor dem Start der Olympischen Sommerspiele. Allerdings muss er die Bühne diesmal auch nicht mit seinem großem Rivalen Yohan Blake teilen, der ihn zuletzt mehrfach düpiert hat.
Usain Bolt schüttelte sich vor Lachen, dass es ihm fast das hautenge gelbe Hemd zerriss. Glänzend gelaunt und gewohnt cool eröffnete der Superstar die große Bolt-Show auf der Olympia-Bühne. Allerdings fehlte ihm bei der Präsentation des jamaikanischen Teams in einer ehemaligen Lagerhalle im Gegensatz zur Laufbahn auch echte Konkurrenz: Vom großen Rivalen Yohan Blake war weit und breit nichts zu sehen.
"Ich bin immer cool, immer relaxed. Druck verspüre ich nicht", sagte Bolt, an dessen Seite der ehemalige Weltrekordhalter Asafa Powell nur eine Statistenrolle einnahm. Das Fehlen von Weltmeister und Bolt-Bezwinger Blake wurde mit "Kofferproblemen" nach der Anreise aus Birmingham erklärt. Trotzdem blieben Bolt die Fragen nach seinem großen Rivalen nicht erspart. Immerhin hatte Blake sein einstiges Idol bei den Trials zweimal geschlagen. Für Bolt, den dreimaligen Olympiasieger von Peking, ist das alles kein Problem: "Es geht nicht um die Trials, nicht um ein Rennen. Olympia ist das, was zählt."
"Wir sind Freunde, wir sind eins"
Auch sein Verhältnis zu Blake hat durch die vorübergehend veränderte Rangordnung nicht gelitten. "Alles ist cool, wir sind Freunde, wir sind eins", sagte Bolt. Aber weil Bolt Bolt ist, spricht der schnellste Mann der Welt am liebsten über sich selbst. "Ich fühle mich großartig, habe die letzten zweieinhalb Wochen großartig trainiert. Alles kommt zueinander", sagte der Weltrekordler und stellte klar: "Ich bin immer bereit. Ich bin mental sehr stark, ich habe ein großartiges Team, das mich immer in der Bahn hält."
Seine Wehwehchen der letzten Wochen glaubt Bolt hinter sich zu haben: "Mein Rücken war ein wenig steif, aber da bin ich drüber weg." Der 25-Jährige, der seit Monaten immer wieder betont, dass er in London endgültig "eine Legende" werden will, denkt bereits über die Spiele hinaus. "Ich werde definitiv weitermachen, auch wenn ich hier meine Ziele erreiche. Dann werde ich mir eben neue setzen. Alles wird dann nur ein bisschen entspannter für mich", sagte Bolt. Eins schloss der Schützling von Trainer Glenn Mills allerdings kategorisch aus: einen Start über die 400 m in vier Jahren bei den Spielen in Rio de Janeiro: "Ich weiß, dass es jeder sehen will. Aber ich werde es nicht machen."
Bolt und gut starten? Wird nix
Bolt hatte sich nach seinem Fehlstart-Fiasko von Daegu mit den originalen London-Startblöcken eingedeckt, um mit ihnen trainieren zu können. Allerdings scheint das eher eine mentale Stütze zu sein, denn Bolt gibt zu: "Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass ich nie ein guter Starter war und auch nie ein guter Starter werde. Ich konzentriere mich aufs Laufen."
Den ersten Gänsehautmoment erlebt Bolt schon vor Beginn der Wettbewerbe. Der fünfmalige Weltmeister darf Jamaikas Fahne ins Olympiastadion tragen. "Es ist eine große Ehre. Ich würde alles für mein Land tun", sagte Bolt.
Quelle: ntv.de, Patrick Storzer und Christoph Leuchtenberg, sid