Olympischer Skandal beim Badminton Chinesin beendet ihre Karriere
02.08.2012, 11:31 Uhr
"Auf Wiedersehen, mein geliebtes Badminton": Die Chinesin Yu Yang, links, hier mit ihrer Doppelpartnerin Wang Xiaoli, hört auf.
(Foto: AP)
Chinas disqualifizierte Badmintonspielerin Yu Yang beendet nach dem Manipulationsskandal bei Olympia ihre Karriere. Man habe herzlos ihre Träume zerschmettert. "Das ist unverzeihlich. Wir haben nur die Regeln benutzt, um ein Match abzutreten." Wie das aussah, sehen Sie hier.
Die chinesische Sportführung hat nach dem Badminton-Skandal bei den olympischen Spielen die verwickelten Athletinnen und Trainer zu einer öffentlichen Entschuldigung aufgefordert. Yu Yang, eine der Spielerinnen, die wegen des Versuchs, absichtlich ein Match zu verlieren, vom Weltverband BWF aus dem Wettkampf genommen worden war, beendete ihre Karriere. "Dies ist mein letzter Wettbewerb. Auf Wiedersehen BWF, auf Wiedersehen, mein geliebtes Badminton," ließ Yu verlauten. Yu, die mit ihrer Partnerin Wang Xiaoli im Doppel-Turnier an Nummer eins gesetzt war, zeigte sich uneinsichtig und kritisierte die kurzfristige Einführung eines neuen Turnierformats: "Begreifen sie nicht, was sie uns damit angetan haben? Sie haben unsere Träume herzlos zerschmettert."
Die amtierenden Weltmeisterinnen Yu und Wang, die bereits für das Viertelfinale qualifiziert waren, hatten das letzte Gruppenspiel gegen Jung Kyung Eun und Kim Ha Na aus Südkorea abgeschenkt. Im ersten Satz schlugen sie unter immer lauter werdenden Buh-Rufen der Zuschauer neun Aufschläge ins Netz oder weit ins Aus, um zu verlieren und damit erst im Finale auf ihre Landsleute Tian Qing und Zhao Yunlei zu treffen. Inspiriert von dieser Taktik, versuchten später auch Greysia Polii und Meiliana Jauhari aus Indonesien sowie Ha Jung Eun und Kim Min Jung aus Südkorea, im Spiel gegeneinander zu verlieren. Die BWF schloss alle vier Paare vom Turnier aus.
Die Spielerinnen aus China sollen sich nun öffentlich entschuldigen. Die Nachrichtenagentur Xinhua zitierte einen namentlich nicht genannten Sprecher der staatlich gelenkten Sportführung. "Die Delegation hat die Badminton-Verantwortlichen, das Team und die Spielerinnen bereits heftig kritisiert und sie dazu aufgefordert, die Ernsthaftigkeit und Schändlichkeit dieser Sache zu erkennen. Sie sollen darüber nachdenken, sich öffentlich zu entschuldigen, und dafür sorgen, dass solche Vorfälle nicht noch einmal passieren."
Quelle: ntv.de, sid/dpa