Olympischer Basketball-Finalkrimi Dream Team schlägt Spanien

Die Amerikaner mussten sich mehr strecken, als man nach der souveränen Vorrunde erwartet hätte.

Die Amerikaner mussten sich mehr strecken, als man nach der souveränen Vorrunde erwartet hätte.

(Foto: dpa)

Spanien war ganz nah dran - für eine Überraschung reicht es am Ende aber nicht: Die US-Basketballer holen sich in London ihr 14. Gold ab. Der große Favorit setzt sich im Finale gegen Europameister Spanien durch und unterstreicht beim 107:100-Sieg seine derzeitige Vormachtstellung.

LeBron James schrie seine Freude laut heraus, Kevin Durant hüpfte wie ein Flummi über das Parkett und James Harden führte mit Maskottchen Wenlock Freudentänze auf: Ausgelassen wie Kinder feierten die US-Basketballer, als der Olympiasieg nach dem mühsam erkämpften 107:100 (59:58) im Endspiel gegen Spanien perfekt war. Die NBA-Stars haben in London die fest für sie reservierten Goldmedaillen abgeholt, zum 14. Mal geht der große Preis an die USA. Vier Jahre nach dem Sieg von Peking wiederholte der Weltmeister in der Neuauflage des Endspiels von 2008 seinen Triumph und verwehrte Spanien erneut den ersten Olympiasieg. Dem Europameister bleibt wieder nur Silber, dabei war Gold durchaus in Reichweite. Bronze hatte zuvor Russland gewonnen.

Zum Traumfinale in der mit 13.514 Zuschauern nicht annähernd ausverkauften North Greenwich Arena hatte sich reichlich Prominenz eingefunden. Unter anderem sahen die spanische Königin Sofia, IOC-Präsident Jacques Rogge und Englands Fußballstar David Beckham, wie der Außenseiter dem Team USA das Leben schwer machte.

Die Spanier kämpften - führten zwischenzeitlich sogar.

Die Spanier kämpften - führten zwischenzeitlich sogar.

(Foto: REUTERS)

Die Spanier zeigten ihre stärkste Turnierleistung und stellten den Favoriten vor eine ganz schwere Aufgabe, für eine Überraschung reichte es aber nicht. Kurz vor Schluss machte der Rekordsieger alles klar, 50 Sekunden vor dem Ende sorgte Chris Paul mit dem Korb zum 104:93 für die Entscheidung. Kevin Durant war mit 30 Punkten bester Werfer des US-Teams. Beim Gegner überzeugten vor allem Pau Gasol (24) und Juan-Carlos Navarro (21).

Dream Team spielt mit seinen Gegnern

Mit dem Finalsieg endete ein eindrucksvoller Triumphzug der Amerikaner. Das mit hochbezahlten NBA-Profis gespickte Team wurde seiner Favoritenrolle stets gerecht, die Überlegenheit ist nicht nur in der makellosen Bilanz von acht Siegen aus acht Partien abzulesen. Das "Dream Team VI" hat in London regelrecht mit den Gegnern gespielt, fast immer war ein Klassenunterschied zu sehen. Frankreich wurde vorgeführt, Argentinien gleich zweimal klar geschlagen, die Nigerianer auseinandergenommen. Mit dem 156:73 gegen die Afrikaner gelang den USA ein Rekordsieg.

Nie zuvor hat eine Mannschaft bei Olympia so viele Punkte erzielt. Einmal nur, gegen Litauen, ging es wie im Finale lange eng zu. Für LeBron James, einer von fünf Peking-Olympiasiegern im Aufgebot, ist der Erfolg etwas ganz Besonderes. Der 27-Jährige von Miami Heat schaffte es als erst zweiter Spieler, innerhalb eines Jahres NBA-Champion, wertvollster Spieler (MVP) der Finals und Olympiasieger zu werden. Zuvor war das Kunststück nur Michael Jordan beim Triumph des ersten "Dream Teams" 1992 gelungen. Ein Ende der US-Dominanz ist nicht in Sicht. Sieben Spieler waren vor dem Turnier verletzt ausgefallen, Trainer Mike Krzyzewski konnte es verschmerzen. Das Reservoir an Top-Spielern ist so groß, dass es keine Personalprobleme geben kann. Das wird in vier Jahren nicht anders sein, das Team USA ist schon jetzt für Rio de Janeiro auf Gold programmiert.

Bronze bei den Spielen in Großbritannien ging an Russland. Im Spiel um Platz drei setzte sich der zweimalige Olympiasieger gegen Argentinien mit 81:77 (40:38) durch.

Quelle: ntv.de, sid

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