Olympiasieger trotz Verletzung Eiskunstlauf-Star Hanyu kämpft sich zu Gold

Hübsche Tradition: Yuzuru Hanyu wird mit Plüschbären überhäuft.

Hübsche Tradition: Yuzuru Hanyu wird mit Plüschbären überhäuft.

(Foto: AP)

Mit seinem zweiten Olympiasieg nacheinander macht sich Yuzuru Hanyu zur Legende - und das, obwohl den Eiskunstläufer Wochen vor Olympia eine schwere Fußverletzung plagt. Am Ende regnet es für den Sieger - fast schon traditionell - Winnie Puhs.

Am Ende flogen die Winnie Puuhs wie immer dutzendweise aufs Eis, und der sonst so schüchterne Yuzuru Hanyu freute sich unbändig. Der Weltmeister aus Japan ist bei den Winterspielen von Pyeongchang zum zweiten Mal nacheinander Einzel-Olympiasieger in der Eiskunstlauf-Konkurrenz der Herren geworden. Dies gelang zuletzt US-Legende Dick Button (1948 und 1952).

Schon im Kurzprogramm hatte der 23-jährige Hanyu in der Gangneung Ice Arena die Konkurrenz beherrscht, und auch in der Kür war der Schützling von Startrainer Brian Orser nicht mehr zu gefährden. Am Ende standen 317,85 Punkte zu Buche - und es regnete schon fast traditionell goldene Plüschbären. Die Silbermedaille holte sich Hanyus Landsmann Shoma Uno (306,90), der den sechsmaligen Europameister Javier Fernandez aus Spanien (305,24) noch überholte. Drei Minuten lang war Hanyu rein gar nichts von seiner im November erlittenen schweren Bänderverletzung anzumerken. In den letzten 90 Sekunden seines Programms zu japanischen Klängen musste er kämpfen und konnte einmal nur knapp einen Sturz vermeiden.

"Bestenfalls ein Sprünglein"

Ein halbwegs versöhnlicher Abschluss gelang Paul Fentz. Als 24. gerade noch so ins Finale gerutscht, konnte sich der Berliner noch auf Rang 22 verbessern. Zufrieden war der 25-Jährige mit seinen ersten Olympischen Spielen aber keineswegs. "Ich muss grundsätzlich noch stabiler werden. Vorgenommen habe ich mir, in den kommenden vier Jahren jede Saison ein Stück besser zu werden", sagte der deutsche Meister nach seiner Kür zur Musik des Serienhits "Games of Thrones".

Einen besseren Ausklang verdarb sich Fentz durch ein erneutes "Verweigern" seines Königssprungs, des vierfachen Toe-Loops. "Ich bin beim Absprung in ein kleines Loch geraten, da fehlte es dann an Absprungenergie", sagte der Sportsoldat. Udo Dönsdorf vermisste beim Schützling von Trainerin Romy Österreich den nötigen Biss. "Paul ist solide durchgelaufen, aber mir hat das Kämpferische gefehlt. Olympia war für ihn kein Sprung nach vorne, bestenfalls ein Sprünglein", erklärte der Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union.

Um in den kommenden Jahren mehr aus dem letztjährigen EM-Zehnten herauszuholen, gibt es Pläne, Fentz zukünftig zumindest temporär außerhalb des Stützpunktes in Berlin trainieren zu lassen. Denn dort, so Dönsdorf, "hat sich ein Trott eingeschlichen, das Training ist zu stereotyp."

Nach einem Ruhetag am Sonntag werden die olympischen Eiskunstlauf-Wettbewerbe am Montag (10.00 Uhr Ortszeit/02.00 Uhr MEZ mit dem Kurztanz der Eistänzer fortgesetzt. Deutsche Starter sind die deutschen Meister Kavita Lorenz und Joti Polizoakis aus Oberstdorf.

Quelle: ntv.de, Andreas Frank, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen