Drohneneklat bei Olympia-Fußball Heftiger Punktabzug für Kanada, lange Sperre für Trainerin

Harte FIFA-Strafe im Drohnen-Skandal: Sechs Punkte Abzug und ein Jahr Sperre für Trainerin Bev Priestman.

Harte FIFA-Strafe im Drohnen-Skandal: Sechs Punkte Abzug und ein Jahr Sperre für Trainerin Bev Priestman.

(Foto: Joe Giddens/PA Wire/dpa)

Kanadas Drohneneinsatz beim Training von Gegner Neuseeland zieht eine heftige Strafe nach sich. Den Fußballerinnen werden bei Olympia sechs Zähler abgezogen. Auch die Trainerin erwischt es hart. Die Titelverteidigung in Paris scheint nahezu unmöglich.

Der Drohnen-Skandal bei den Sommerspielen in Paris könnte für Kanadas Fußballerinnen nun das Turnier-Aus zur Folge haben. Den Olympiasiegerinnen werden sechs Punkte abgezogen, das teilte der Weltverband FIFA mit. Kanada belegt in Gruppe A nun mit drei Minuspunkten den letzten Platz, bei noch zwei ausstehenden Spielen kann das Team die Vorrunde mit maximal drei Zählern abschließen.

Zudem verhängte die FIFA eine einjährige Sperre unter anderem gegen Kanadas Cheftrainerin Bev Priestman sowie eine Geldstrafe in Höhe von 200.000 Schweizer Franken gegen den nationalen Verband. Den handelnden Personen werden unter anderem Verstöße gegen die Prinzipien des Fair Play vorgeworfen.

Schon seit Freitag war klar, dass die Kanadierinnen das weitere Turnier ohne ihre Cheftrainerin bestreiten müssen. Priestman war für die gesamte Dauer der Sommerspiele von ihrem Amt suspendiert worden, der nationale Verband Canada Soccer reagierte damit auf die Vorgänge der vorangegangenen Tage. Betreut werden die Kanadierinnen seither vom bisherigen Assistenztrainer Andy Spence.

Training von Vorrundengegner ausgespäht

Video-Analyst Joey Lombardi hatte mit einer Drohne das Training von Vorrundengegner Neuseeland ausgespäht, offenbar gab es zudem weitere ähnliche Vorfälle. Der Analyst wurde mittlerweile zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt. Auch Assistenztrainerin Jasmine Mander, der Lombardi Bericht erstattete, musste die Olympischen Spiele verlassen. Beide wurden nun ebenfalls für ein Jahr von der FIFA gesperrt.

Mehr zum Thema

Kurz nach Bekanntwerden des Urteils kündigte die Kanadier an, möglicherweise gegen den Punktabzug vorzugehen. Es würden die entsprechenden Optionen erörtert. Die Strafe sei "überzogen" gegenüber den Spielerinnen, die kein unethisches Verhalten gezeigt hätten, sagte Kevin Blue, der Chef des Verbands.

Erst durch das Einschreiten des Weltverbandes hat der Fall ganz konkrete sportliche Folgen. Das Auftaktspiel gegen Neuseeland hatte Kanada gewonnen (2:1), es folgen noch die Spiele gegen Frankreich am Sonntag und gegen Kolumbien am Mittwoch. Das Viertelfinale erreichen nur die jeweils besten zwei Teams der Gruppen A, B und C sowie die beiden besten Gruppendritten. Bei den Sommerspielen 2021 in Japan hatte Kanada im Finale gegen Schweden Gold gewonnen.

Quelle: ntv.de, tno/sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen