Girma bleibt bewusstlos liegen Horror-Sturz von Weltrekordler überschattet olympisches Finale
07.08.2024, 23:34 Uhr
Lamecha Girma stürzte an einem Hindernis.
(Foto: AP)
Lamecha Girma ist der Weltrekordhalter über 3000 Meter Hindernis - und entsprechend der Favorit bei den Olympischen Spielen. Doch im Finale stürzt er über ein Hindernis und bleibt bewusstlos liegen. Der Schock ist groß, Helfer rennen zu dem Äthiopier, während das Rennen weitergeht.
Das olympische Finale über 3000 Meter Hindernis ist von einem schweren Sturz überschattet worden. Mitfavorit Lamecha Girma aus Äthiopien stürzte am drittletzten Hindernis rund 200 Meter vor dem Ziel und blieb danach bewegungslos am Boden liegen. Der 23-Jährige war in vollem Tempo mit dem hinteren Bein hängengeblieben und vornüber auf die Bahn geknallt.
Gestikulierend rannten Helfer herbei und kümmerten sich um den Weltrekordhalter. Nach einigen Minuten Behandlungszeit wurde er unter aufmunterndem Jubel der Zuschauer aus dem Stade de France gebracht. An Girmas Hals war zur Sicherheit eine Halskrause angebracht worden. Am Morgen wurde vorsichtige Entwarnung gegeben: Girma ist bei Bewusstsein und ansprechbar, auf einem in den sozialen Medien geposteten Bild ist der Äthiopier ohne Halskrause im Krankenbett zu sehen.
Während Girma am Boden lag, lieferten sich die Konkurrenten ein packendes Finish. Gold ging an Soufiane El Bakkali. Der Marokkaner siegte in 8:06,05 Minuten vor dem überraschend forschen Amerikaner Kenneth Rooks, der 36 Hundertstelsekunden langsamer war. Dritter wurde Abraham Kibiwot aus Kenia. Das deutsche Trio war im Vorlauf ausgeschieden.
Jamaikaner schockiert Konkurrenz
Ein Deutscher war dagegen im Finale der Diskuswerfer dabei. Clemens Prüfer belegte in einer hochklassigen Konkurrenz den sechsten Rang mit 67,41 Metern und verließ am Ende lächelnd den Wurfring. "Ich bin überglücklich. Das war der beste Wettkampf, den ich je erlebt habe", sagte Prüfer und fügte mit Blick auf das Niveau hinzu: "Das war wahrscheinlich der beste Diskus-Wettkampf aller Zeiten. Mit meiner Leistung hätte ich in Tokio Bronze geholt."
Überraschungs-Olympiasieger wurde der Jamaikaner Roje Stona, der den Diskus im vierten Durchgang auf die persönliche Bestweite von genau 70 Metern schleuderte. Damit düpierte der WM-19. des Vorjahres sämtliche Favoriten. "Ich glaube, auch er weiß noch nicht, was da passiert ist. Jeder andere von den Favoriten wird den nicht auf dem Zettel gehabt haben", sagte Prüfer. Silber ging mit nur drei Zentimetern weniger an den Litauer Mykolas Alekna. Der 21 Jahre alte Weltrekordhalter und Europameister von 2022 verpasste es damit vorerst, in die Fußstapfen seines Vaters Virgilijus zu treten. Alekna senior holte 2000 in Sydney die erste seiner beiden Goldmedaillen und sammelte etliche Titel. Der Australier Matthew Denny sicherte sich Bronze mit 69,31 Metern.
Gold über 400 Meter sicherte sich auf den letzten Metern der Amerikaner Quincy Hall in 43,40 Sekunden. Damit fing Hall den Briten Matthew Hudson-Smith noch ab, der 43,44 Sekunden lief. Zu Bronze sprintete Muzala Samukonga aus Sambia in 43,74 Sekunden.
Im Stabhochsprung triumphierte die Australierin Nina Kennedy mit 4,90 Metern vor Tokio-Olympiasiegerin Katie Moon aus den USA und der Kanadierin Alysha Newman. Beide meisterten jeweils 4,85 Meter. Die deutsche Starterin Anjuli Knäsche belegte mit 4,40 Metern den 14. Rang.
Quelle: ntv.de, ara/dpa