Haftstrafe für Olympia-Aktivist Witischko IOC verlangt Klarstellung von Sotschi
13.02.2014, 16:25 Uhr
(Foto: dpa)
Das Internationale Olympische Komitee nimmt die Strafe gegen den russischen Umweltaktivisten Jewgeni Witischko nicht kommentarlos hin. Von den russischen Behörden fordert das IOC Aufklärung über die Umstände, die zum Urteil von drei Jahren Straflager geführt haben.
Nach der Verhängung einer dreijährigen Haftstrafe gegen den Umweltaktivisten Jewgeni Witischko hat das Internationale Olympische Komitee (IOC) eine Klarstellung von den lokalen russischen Behörden verlangt. "Nach den jüngsten Entwicklungen haben wir uns an Sotschi gewandt", bestätigte IOC-Sprecher Mark Adams.
Witischko, der auch die Umweltzerstörungen in Sotschi durch die Olympischen Winterspiele anprangert hatte, war von einem Gericht in der südrussischen Stadt Krasnodar zu drei Jahren Haft in einer Strafkolonie verurteilt worden. Die Anfrage des IOC sei durch das Organisationskomitee (OK) der Olympischen Spiele an die Behörden in Sotschi weitergeleitet worden, sagte Adams. Der 40 Jahre alte Witischko gehört der Organisation "Umweltschutz im Nordkaukasus" (EWNC) an, von der seit November mindestens sechs Mitglieder verhaftet worden waren.
Am Mittwoch war bekannt geworden, dass Witischko wegen Verstoßes gegen Auflagen seiner Bewährungsstrafe für drei Jahre in eine Strafkolonie muss. 2012 wurde er wegen Sachbeschädigung verurteilt, Anfang Februar musste er wegen Pöbelns in der Öffentlichkeit 15 Tage ins Gefängnis.
Die internationale Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch forderte das Internationale Olympische Komitee umgehend auf, die russische Regierung zur Freilassung von Witischko zu drängen. Sein Fall sei von Beginn an "politisch motiviert" gewesen.
Quelle: ntv.de