Unglückliche Vierte über 3000 Meter Pechstein verpasst 10. Olympia-Medaille
09.02.2014, 15:00 Uhr
Eine realistische Medaillenchance bleibt Claudia Pechstein in Sotschi noch.
(Foto: REUTERS)
Frust statt Genugtuung: Die Rückkehr auf die olympische Eisbahn endet für Claudia Pechstein mit einer Enttäuschung. Über 3000 Meter reicht es für die 41-Jährige nur zur undankbaren Blechmedaille. Dafür jubeln Niederländer, Tschechen - und Gastgeber Russland.
Rekordteilnahme geschafft, Medaille verpasst: Bei Eisschnellläuferin Claudia Pechstein überwog nach dem 3000 Meter Rennen bei den Olympischen Winterspielen in Sotschi der Frust. Die 41-Jährige landete über 3000 Meter auf dem undankbaren vierten Platz. Damit wartet Pechstein weiter auf ihre zehnte olympische Medaille und das deutsche Team weiter auf das erste Edelmetall in Sotschi (zum Medaillenspiegel).
In 4:05,26 Minuten fuhr Pechstein, die die Spiele 2010 wegen ihrer umstrittenen Dopingsperre verpasst hatte, deutlich am Podium vorbei. 1,79 Sekunden fehlten ihr auf den Bronzeplatz, den überraschend die Russin Olga Graf (4:03,47) belegte. Für die zweite niederländische Goldmedaille sorgte Ireen Wüst, die in Bahnrekord von 4:00,34 die Vancouver-Siegerin Martina Sablikova (Tschechien/4:01,95) auf Platz zwei verwies.
Vorzeitiger Abgang
Dass Pechstein nun als erste deutsche Sportlerin sechsmal an Winterspielen teilgenommen hat, tröstete die Berlinerin nur wenig. Wüsts Siegerparty bekam sie schon gar nicht mehr mit, sie war enttäuscht in die Katakomben der Adler-Arena verschwunden. Auch Stephanie Beckert, Silbermedaillengewinnerin von Vancouver, blieb nur die Nebenrolle als Verliererin. In enttäuschenden 4:13,55 Minuten landete die formschwache Erfurterin auf dem 18. Platz - die sportliche Krise der 25-Jährige hat ihren Tiefpunkt erreicht. Bente Kraus (Berlin) kam als dritte deutsche Starterin in 4:10,17 Minuten auf den zwölften Rang.
"Ich bin nicht so in den Rhythmus gekommen, aber ich setze jetzt noch Hoffnung in den 5000-Meter-Lauf, da werde ich nochmal angreifen. Es war eine schwierige Saison. Am Ende bin ich froh und glücklich, dass ich überhaupt zurückgekommen bin", sagte Beckert.
Pechstein steht das nächste Mal am kommenden Sonntag über 1500 Meter auf dem Eis, hat dabei aber keine realistischen Medaillenchancen. Über 5000 Meter, ihrer stärksten Strecke, sind ihre Aussichten dagegen gut, dass sie sich ihren Traum von der zehnten Medaille doch noch erfüllen kann. Zum Anfang hieß es aber erstmal: Blech statt Triumph.
Quelle: ntv.de, cwo/sid