"Lassen Sie die Kinder in Ruhe, bitte" Putin ermahnt Homosexuelle

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Russlands Präsident Putin macht aus seiner Homosexuellen-feindlichen Haltung keinen Hehl. Mit einer fragwürdigen Begründung rechtfertigt er das Anti-Propaganda-Gesetz. Dass die Olympia-Uniformen regenbogenfarben sind, kann er aber nicht erklären.

Der russische Präsident Wladimir Putin hat sich drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Sotschi mit fragwürdigen Aussagen zum Umgang mit Homosexuellen zu Wort gemeldet. "Wir verbieten nichts, und wir sperren niemanden ein. Deshalb können Sie ruhig und entspannt sein", sagte der 61-Jährige.

Er richtete sich jedoch auch warnend an Homosexuelle: "Aber lassen Sie die Kinder in Ruhe, bitte." Der Kommentar, der im russischen Fernsehen gezeigt wurde, legt den Standpunkt nahe, Homosexuelle würden sich bevorzugt jungen Menschen und Kindern in sexueller Absicht nähern.

Putin sagte, Schwule und Lesben bräuchten keine Angst vor einer möglichen Verfolgung zu haben. Gleichzeitig verteidigte er aber das umstrittene Anti-Propaganda-Gesetz, das die Verbreitung von Informationen über Homosexualität an Minderjährige unter Strafe stellt. "Es gibt kein Verbot für nicht-traditionelle sexuelle Beziehungen zwischen Menschen", meinte Putin gegenüber einer Gruppe freiwilliger Olympia-Helfer.

Eine der Helferinnen fragte Putin, wie es sein könne, "dass wir dieses Gesetz haben und unsere Volunteer-Uniformen gleichzeitig die Regenbogenfarben tragen?" Er habe die T-Shirts nicht entworfen, gab der Präsident zurück.

Das von Putin unterzeichnete Gesetz hatte international Zweifel an der Offenheit und den Gastgeberfähigkeiten Russlands bei den Winterspielen aufkommen lassen. Internationale Menschenrechtsgruppen hatten einen Boykott der ersten Winterspiele auf russischem Boden gefordert.

Quelle: ntv.de, sko/sid

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