Ski alpin in Whistler Regen verhindert Abfahrt
13.02.2010, 17:09 UhrDer Berg in Whistler ist berüchtigt: Nebel, Regen, Winde – wegen der Wetter-Kapriolen mussten seit 1982 bereits fast ein Drittel der Weltcup-Rennen ausfallen. Bei Olympia 2010 ist die Abfahrt der Männer das erste Opfer der widrigen Bedingungen. Traurig ist darüber bei den Sportlern aber offensichtlich niemand.
Als sich am Samstagmorgen Tausende Kanadier in der Hoffnung auf das erste Heim-Gold bei Olympia durch das schlechte Wetter in Whistler auf den Berg hinauf kämpfen wollten, standen sie buchstäblich im Regen: "Men's downhill postponed" - Männer-Abfahrt abgesagt, lautete die schlechte Nachricht. Manuel Osborne-Paradis wird seine Landsleute also frühestens am Montag bescheren können.
In der Nacht hatten 10 Zentimeter feuchter Neuschnee im oberen Teil der Piste sowie Regen im Tal den Dave Murrays Course derart aufgeweicht, dass die Strecke unbefahrbar geworden war. Nach der vorübergehenden Absage der Super-Kombination der Frauen fiel damit auch das erste Männer-Rennen der Winterspiele dem Wetter zum Opfer.
Damen frühestens am Dienstag
Am Montag soll ein neuer Versuch gewagt werden, Maria Riesch darf wohl frühestens am Dienstag erstmals nach Gold greifen. "Die Damen werden wir im Laufe der kommenden Woche runterbringen, wobei die Abfahrt Priorität hat", sagte Gianfranco Kasper, Präsident des Internationalen Skiverbandes FIS. Bislang war am Montag ein Ruhetag bei den Alpinen geplant, am Dienstag sollte die Super-Kombination der Männer folgen, tags darauf die Abfahrt der Frauen.
Riesch war über die Verschiebung "nicht unglücklich", weil sie damit doch noch unverhofft zur Eröffnungsfeier nach Vancouver fahren konnte. Und auch ihre Rivalin Lindsey Vonn gewann der Absage etwas Positives ab. "Normal würde ich mich über all diese Verschiebungen ärgern. Aber für mein Schienbein ist es das bestmögliche Szenario", sagte die angeschlagene Amerikanerin, die nun mindestens zwei Tage mehr Zeit zur Regeneration hat.
"Jahrelang nicht hierhin gefahren"
Renn-Absagen sind in Whistler nichts Ungewöhnliches. Wegen des berüchtigten "Mid-mountain fog", heftiger Winde oder Regens mussten im Weltcup seit dem ersten Rennen 1982 acht von 25 Wettbewerben in Whistler ausfallen. "Es hat ja gute Gründe, dass wir im Weltcup bis zu den Testrennen für Olympia 2008 jahrelang nicht hier gefahren sind", sagte der norwegische Mitfavorit Aksel Lund Svindal.
Wirklich stören ließen sich die Athleten von der Absage aber nicht. "Wir stellen uns darauf ein, dass wir fahren. Alles andere wäre bei Olympia auch nicht professionell. Wenn dann doch nichts stattfindet, trainieren wir eben", sagte Männer-Cheftrainer Charly Waibel kurz vor der Verschiebung. Die kanadischen Fans müssen sich derweil damit trösten, dass die 7700 Tickets für die Abfahrt, in der sie ihren "Manny" Osborne siegen sehen wollen, Gültigkeit behalten.
Quelle: ntv.de, sid