Ski-Olympiasiegerin Höfl-Riesch im Interview "Schlimmer ist es jetzt doch auch nicht"

Ganz oben auf dem Podest: Maria Höfl-Riesch.

Ganz oben auf dem Podest: Maria Höfl-Riesch.

(Foto: dpa)

Es ist ihr erstes Rennen, ihr erstes Olympia-Gold in Sotschi und ihr drittes insgesamt: Maria Höfl-Riesch gelingt in der Super-Kombination ein Auftakt nach Maß in die alpinen Wettbewerbe.  Im Interview spricht sie von einem "Märchen aus dem Bilderbuch".

Olympiasiegerin in der Super-Kombination. Nicht schlecht, oder?

Maria Höfl-Riesch: Erleichterung ist gar kein Wort dafür. Das ist die zehnfache Steigerung davon. Wenn man als Top-Favoritin an den Start geht und es dann in der Abfahrt nicht so gut läuft, da ist man schon extrem nervös am Start. Ich habe gewusst, dass ich einen guten Lauf brauche, um eine Medaille zu gewinnen. Ich habe dann einfach versucht, das alles auszublenden und mich zurückerinnert an Val d'Isère, Vancouver, Schladming, wo ich auch immer einen großen Druck hatte. Da habe ich mir gedacht: Schlimmer ist es jetzt doch eigentlich auch nicht. Dann bin ich einfach drauf los gefahren. Und es wurde Gold - Wahnsinn.

Wie zuversichtlich waren Sie vor dem Slalom?

Ich war eigentlich ganz happy mit der Ausgangssituation. Ich wusste aber auch, ich muss da voll attackieren. Es gibt da keine Taktik, sondern nur Vollgas.

Ist der Triumph vergleichbar mit Ihrem Olympiasieg von Vancouver vor vier Jahren?

Es war irgendwie anders. In Vancouver war es schließlich meine erste Olympia-Medaille. Das war Wahnsinn und schon auch genauso ergreifend. Heute war die Gefahr als absolute Top-Favoritin natürlich groß, dass man es eben nicht runterbringt. Dass ich es aber geschafft habe, auf den Punkt meine Leistung runterzubringen, das ist eine unglaubliche Last, die da abfällt. Das ist wie ein Märchen aus dem Bilderbuch.

Was bedeutet dieser Erfolg im Hinblick auf die weiteren Wettbewerbe hier in Sotschi?

Das ist der perfekte Start für mich. Der erste große Druck ist schon mal ein bisschen raus. Es wäre um vieles, vieles schwerer geworden, wenn ich heute keine Medaille gemacht hätte. Natürlich wird es jetzt auch nicht leicht, aber ich habe den Rücken frei mit einer Goldenen im Gepäck. Ich hoffe, dass ich jetzt in der Abfahrt, wo ich im Training einige Kurven nicht so im Griff hatte, lockerer Skifahren kann.

Aufgezeichnet von Christoph Stukenbrock, sid, in der Mixed-Zone an der Strecke in Rosa Khutor

Quelle: ntv.de, sid

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