Olympia

Das bringt der Olympia-Mittwoch Vervielfachen die Reiterinnen ihr Gold?

Isabell Werth und das achte Gold?

Isabell Werth und das achte Gold?

(Foto: dpa)

Die Dressur-Reiterinnen erfüllen im Team das Soll - nicht weniger als der Olympiasieg ist es in Tokio. Schon am Mittwoch kann es weitere Medaillen geben, wenn die Grande Dame Isabell Werth und Co. im Einzel ins Viereck gehen. Medaillenpflicht herrscht quasi auch bei den Ruderinnen.

Rudern: Die Ruderer brauchten in Tokio bislang vor allem eins: gute Nerven. Das Wetter sorgte für mehrere Verschiebungen im Zeitplan. Jetzt soll es aber laufen. Vor allem der deutsche Doppelvierer steht im Mittelpunkt, wenn es um 03:50 Uhr für das Team um Schlagfrau Frieda Hämmerling losgeht. Sechsmal Gold, einmal Silber, einmal Bronze - das ist die beeindruckende Bilanz des Bootes bei Olympischen Spielen. "Unser Ziel ist ganz klar, eine Medaille zu holen", sagte Franziska Kampmann. Das Feld im Doppelvierer sei jedoch "ganz schön zusammengerückt. Plötzlich fahren Nationen vorne mit, mit denen man sonst nicht gerechnet hat", meinte Hämmerling.

Die Erwartungen sind hoch, auch, weil die Ruderinnen in den anderen Bootsklassen den Anschluss an die Weltspitze verloren haben. Der Doppelzweier schaffte es nur ins B-Finale (02:18 Uhr), fährt genauso wie der Doppelzweier der Männer (02:30 Uhr) sowie der Doppelvierer der Männer (03:30 Uhr) an den Medaillen vorbei.

Schwimmen: Gibt es die erste Medaille für die deutschen Schwimmer? Sarah Köhler könnte sie über 1500 Meter Freistil holen. Das Finale startet um 04:54 Uhr. Die WM-Zweite von 2019 über diese längste Becken-Strecke hat im Vorlauf mutmaßlich noch ein paar Kräfte gespart, sie qualifizierte sich als Sechste. "Ich war ein bisschen hektisch im Wasser", sagte die 27-Jährige, "es hätte ein bisschen rutschiger sein können." Nun wolle sie "ein bisschen mehr Ruhe reinbringen". Vier Sekunden war sie über dem deutschen Rekord geblieben, Topfavoritin und Weltrekordhalterin Katie Ledecky war gar 17 Sekunden schneller. "Im Finale werden die Karten neu gemischt", meinte Köhler, für die Edelmetall in Tokio "ein Kindheitstraum" wäre: "Ich bin da ganz zuversichtlich."

Vermutlich eher weniger mit den Medaillen zu tun haben wird die Männer-Staffel über 4x200 Meter Freistil - aber Lukas Märtens, Poul Zellmann, Henning Mühlleitner und Jacob Heidtmann haben es ins Finale geschafft. Als siebtschnellstes von acht Teams sind sie um 05:26 Uhr am Start.

Radsport Straße: Das Rennen der Männer war vom positiven Coronatest von Simon Geschke überschattet, die direkte Vorbereitung mit wenig Schlaf mehr als ungünstig. Maximilian Schachmann fuhr so auf Platz zehn. Im Einzelzeitfahren ab 7 Uhr wäre es aber vermessen, auf eine Medaille von Schachmann oder Nikias Arndt zu hoffen, beide wollen in die Top Ten. "Das Straßenrennen steckt uns noch ganz schön in den Knochen", sagte Arndt. Sportdirektor Jens Zemke traut seinem Duo dennoch zu, "da ganz vorne reinzufahren." Der 44,2 Kilometer lange Kurs weist über 800 Höhenmeter auf. "Es könnte durchaus eine Überraschung geben. Man muss sehen, wie Ganna und Küng damit zurechtkommen", sagte Schachmann. Als Favoriten auf dem Fuji International Speedway sieht der Berliner den Belgier Wout van Aert. "Für ihn sind die Höhenmeter das kein Problem."

Wasserspringen: Der Fahnenträger der deutschen Mannschaft bei der Eröffnungsfeier tritt zum ersten Mal sportlich in Erscheinung: Patrick Hausding geht ab 8 Uhr gemeinsam mit Lars Rüdiger ins Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett. "Als amtierende Europameister und Weltcup-Zweite kämpfen wir klar um die Medaillen mit", sagt Hausding selbstbewusst. "Voll in Schuss" und "freudig aufgeregt" fühlt sich der 32-Jährige. "Die Medaille ist ein Traum, ich weiß aber auch um die Dichte in der Weltspitze", so Hausding: "Das Feld ist so eng, und jede Millisekunde kann über Sieg und Niederlage entscheiden." Doch das sind genau die Situationen, die ihm Spaß machen. Das "Kampfschwein", wie Bundestrainer Lutz Buschkow seinen Vorspringer nennt, gilt als extrem nervenstark. Diese Qualität ist nach der langen Corona-Pause und angesichts der Geister-Atmosphäre im Tokyo Aquatics Centre besonders gefragt.

Reitsport Dressur: Was soll da schon schiefgehen? Hochnäsig könnte man sagen: Gold ist doch gebucht für Deutschland. Nach Mannschafts-Gold könnten für Isabell Werth mit Bella Rose, Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera und Dorothee Schneider mit Showtime - es ist vermessen, aber wenn alles perfekt läuft - gleich alle drei Medaillen herausspringen. Die Kür im Einzel wird es zeigen. Die Olympiasiegerin von 2016, Charlotte Dujardin aus Großbritannien, hat natürlich ebenso was dagegen wie die starke Catherine Dufour aus Dänemark mit Bohemian. Doch die Deutschen waren am ersten Tag des Grand Prix jeweils die besten ihrer Startergruppe. Und das Gold im Team dürfte sie zusätzlich gepusht haben.

Judo: Ganz knapp schrammte Dominic Ressel am Dienstag an Bronze vorbei, sein Kampf war die erste um eine Medaille für Deutschlands Judoka. Können es die Mittelgewichtler besser machen? Giovanna Scoccimarro hat um 5 Uhr ihren ersten Kampf gegen Elvismar Rodriguez aus Venezuela, ihr Kollege Eduard Trippel ist um 05:30 Uhr gegen den Serben Nemanja Majdov gefordert. Die Finals stehen dann um 11:49 Uhr sowie 12:09 Uhr an.

Turnen: Auf die grandiose Qualifikation folgte der kleine Dämpfer im Finale. Die Mannschaft der deutschen Turner patzte da häufiger als wenige Tage zuvor. Olympia ist für sie trotzdem jetzt schon zufriedenstellend - und die Lust kann noch gesteigert werden. Mit Lukas Dauser und Philipp Herder schafften es gleich zwei ins Einzel-Finale (ab 12:15 Uhr). Medaillen werden dabei nicht rumkommen, sie waren 16. und 21. der Qualifikation. Doch für Dauser ist es eine gute Generalprobe: Am 3. August geht er mit einer großen Medaillenchance an sein Spezialgerät Barren.

Fechten: Wird es doch noch was mit dem Erfolg für die deutschen Fechter? Das Herren-Team mit dem Säbel ist dran. Max Hartung, Matyas Szabo und Benedikt Wagner waren allesamt im Einzel früh ausgeschieden. Gemeinsam geht es nun ab 04:25 Uhr gegen die russische Auswahl. "Wir wollen um die Medaillen kämpfen, das ist klar", so Sven Ressel, der Sportdirektor des Deutschen Fechter-Bundes. Es geht auch um die letzte mögliche Medaille für den viermaligen Europameister Hartung. "Ich wünsche Max diese Medaille. Das wäre das größte Geschenk, das er sich und der Mannschaft machen kann", sagt Ressel: "Das hätte er sich auch verdient, um seine Karriere abzuschließen. Welche Farbe es dann ist, wäre egal." Um 12:30 Uhr steht das Finale an - mit deutscher Beteiligung?

Quelle: ntv.de, ara

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