Gold und Silber an Norwegen Biathlon-Herren neben der Spur

Die deutschen Biathleten bleiben auch im dritten Olympia-Wettkampf ohne Medaillen. Vor Massenstart und Staffel sollen nun Durchhalteparolen die Moral heben. Um die ist es bei den erfolgsverwöhnten Norwegern bestens bestellt.

Michael Greis ist von der Turin-Form meilenweit entfernt.

Michael Greis ist von der Turin-Form meilenweit entfernt.

(Foto: DPA)

Michael Greis schüttelte den Kopf, Bundestrainer Frank Ullrich gab Durchhalteparolen aus. Nach dem schlechtesten Olympia-Start seit zwölf Jahren hoffen die deutschen Biathleten am Sonntag auf die erste Medaille. "Wir hätten heute schon sehr gerne eine Medaille haben können. Jetzt müssen wir im Massenstart und dann in der Staffel angreifen", sagte Ullrich, nachdem nach den Damen auch seine Herren im Einzelrennen ohne Edelmetall geblieben waren. Das allerdings könnte ein Wunschtraum für die bei den letzten Winterspielen so vom Erfolg verwöhnten Skijäger bleiben.

Gut drei Stunden nach dem Erfolg von Tora Berger im Frauen-Rennen gewann ihr Landsmann Emil Hegle Svendsen das Olympia-Gold im Einzel über 20 Kilometer vor seinem Teamkollegen Ole Einar Björndalen und Sergej Nowikow aus Weißrussland, die zeitgleich Silber holten. Für Norwegen war es die 101. Goldmedaille bei Winterspielen.

Die deutschen Herren brachten sich mit insgesamt neun Schießfehlern um alle Chancen. Weder der dreimalige Turin-Olympiasieger Michael Greis (Zehnter/2 Strafminuten), Andreas Birnbacher (Zwölfter/2) noch Alexander Wolf (24./2) oder Christoph Stephan (29./3) waren in der Lage, im Whistler Olympic Park mit der Spitze mitzuhalten. "Das war grundsätzlich kein schlechtes Rennen. Für Olympia aber zu wenig", analysierte Greis. "Irgendwie war ich nicht ganz frisch, etwas träge", sagte Greis. "Mit zwei Fehlern war es katastrophal, da war das Rennen schon gelaufen."

Einmal Gold und zweimal Silber

Der Norweger Emil Hegle Svendsen gewann Gold.

Der Norweger Emil Hegle Svendsen gewann Gold.

(Foto: REUTERS)

Kurz nachdem die alpine Skirennfahrerin Maria Riesch ihr Kombinations-Gold gewonnen hatte, erwischte Greis in den Bergen über Whistler zunächst einen guten Start und traf beim ersten Schießen alle fünf Scheiben. Doch stehend ließ der 33-Jährige gleich zwei Scheiben stehen, obwohl er sich ganz viel Zeit gelassen hatte. "Der Wind ist gekommen", sagte Ullrich.

Ohne die zwei Strafminuten wäre für Greis mehr möglich gewesen, denn der Star der Turin-Spiele blieb anschließend zweimal fehlerfrei. "Der Zweierklops beim zweiten Schießen hat ihm heute das Genick gebrochen. Schade, da wäre mehr möglich", sagte Ullrich. Als der Allgäuer ins Ziel kam, war er Achter mit einem Rückstand von 2:15,1 Minuten auf den norwegischen Sieger Emil Hegle Svendsen. Am Ende wurde Greis Zehnter und war damit bester Deutscher.

Lauter Fehler am Schießstand

Christoph Stephan leistete sich gleich im ersten Schießen einen Fehler, Ersatzmann Alexander Wolf, für Arnd Peiffer ins Team gerückt, startete ebenfalls mit einem Fehlschuss in seinen ersten Olympia-Wettbewerb. Gleich zwei Fahrkarten und damit zwei Strafminuten leistete sich Andreas Birnbacher. Schon früh war auch bei ihm der Medaillentraum geplatzt. Stephan vergab dann im letzten Schießen die kleine Chance auf Edelmetall, als er einmal daneben zielte.

1988 bei den Winterspielen in Nagano hatte es letztmals keine Olympia-Medaille im Einzel für die deutschen Biathlon-Männer gegeben. Am Ende gab es dann für das deutsche Team ein Happy-End mit Staffel- Gold.

Quelle: ntv.de, dpa

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