Ein Schweizer fliegt allen davon Ammann wiederholt Gold-Double
20.02.2010, 22:28 Uhr
Doppelter Doppelsieger: Simon Ammann ...
(Foto: REUTERS)
Wie 2002 in Salt Lake City krönt sich der Schweizer Simon Ammann auch bei den Winterspielen in Vancouver zum Skisprung-König. Nach seinem Sieg von der Normalschanze triumphiert er auch vom großen Bakken.
Der Schweizer Simon Ammann hat bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver die zweite Goldmedaille im Skispringen gewonnen. Der 28-Jährige, der bereits vom kleinen Bakken Gold errungen hatte, triumphierte auch auf der Großschanze von Whistler mit Bestweiten in beiden Durchgängen.
Dieses Kunststück war Ammann schon bei den Winterspielen 2002 in Salt Lake City gelungen. Durch sein zweites Doppel-Gold hat der Schweizer als erster Skispringer überhaupt vier Einzel-Olympiasiege erreicht. Der Finne Matti Nykänen, der ebenfalls viermal Skisprung-Olympiasieger wurde, errang einen seiner Erfolge mit der Mannschaft.
Ahonen geht leer aus
In Whistler zeigte sich Ammann vom Psychokrieg mit der österreichischen Konkurrenz um seine Skibindung unbeeindruckt. Mit 144 Metern im ersten und 138 bei verkürztem Anlauf im zweiten Durchgang flog er allen auf und davon, letztlich lag er 14,2 Punkte vor dem Zweiten. Silber und Bronze gingen wie schon vom kleinen Bakken an den Polen Adam Malysz und den Österreicher Gregor Schlierenzauer.
Thomas Morgenstern, der vor vier Jahren in Turin gewonnen hatte, belegte nur Platz acht. Der fünfmalige Vierschanzen-Tourneesieger Janne Ahonen bekam wegen eines Sturzes im Probedurchgang Knieprobleme und musste auf den zweiten Sprung verzichten. Er bleibt in seiner großartigen Karriere ohne olympische Einzelmedaille, sein Comeback damit ungekrönt.
Als bester Deutscher kam Michael Neumayer aus Berchtesgaden auf Rang sechs. Michael Uhrmann, Andreas Wank und Martin Schmitt landeten auf den Plätzen 25, 28 und 30. Auftrieb für das Teamspringen am Montag bekamen die DSV-Adler damit nicht. Schmitt wollte trotzdem nicht schwarz sehen für den Mannschaftswettbewerb: "Heute war nichts zu gewinnen, am Montag gibt's was zu gewinnen."
Skibindung nicht zu beanstanden
Ammann war wie bei seinem ersten Sieg in Whistler auch beim Springen von der Großschanze wieder mit der umstrittenen Skibindung angetreten. Die Jury hatte dem Weltcup-Führenden nach der Qualifikation am Freitag grünes Licht gegeben, nachdem die Schweizer selbst eine Überprüfung des Materials beantragt hatten. Damit kamen sie einem Protest der Österreicher zuvor, den Cheftrainer Alexander Pointner angedroht hatte.
"Die Verantwortlichen des Internationalen Skiverbandes haben gestern Fakten geschaffen. Der ÖSV wird unabhängig vom Wettkampfverlauf auf einen Protest gegen das von Simon Ammann verwendete System verzichten", teilte der Österreichische Skiverband schon vor dem Wettkampf mit. Ungeachtet allen Verbalgeplänkels hatte Martin Schmitt schon vor dem zweiten Springen prophezeit: "Ich glaube, den Simon beeindruckt diese Diskussion nicht." Er behielt Recht.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid