"Ein perfektes Rennen" Langläufer feiern Medaillen

In den olympischen Einzelrennen abgehängt, im Duett völlig unverhofft Olympiasieger: Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad bescheren den deutschen Langläuferinnen überraschend Gold im Teamsprint. Wenig später gewinnen Axel Teichmann und Tim Tscharnke Silber.

Olympiasiegerinnen: Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad siegten unverhofft.

Olympiasiegerinnen: Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad siegten unverhofft.

(Foto: dpa)

Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad haben im olympischen Teamsprint der Skilangläuferinnen vollkommen überraschend die Goldmedaille gewonnen. Doch es kam in Whistler noch besser für die deutschen Langläufer, denn 26 Minuten nach dem Goldlauf der Damen legten Axel Teichmann und Tim Tscharnke im Herren-Wettbewerb mit Silber nach.

"Es ist einfach nur geil", sprudelte es nach dem Gold-Coup aus der 29-jährigen Sachenbacher-Stehle heraus, die ihre drei Jahre ältere Partnerin beim Zieleinlauf innig umarmte dabei und ein paar Freudentränen verdrückte. "Es war ein perfektes Rennen. Wir haben perfekt harmoniert, dann kommt so etwas dabei heraus", stellte Nystad zufrieden fest. Dabei sei sie im Halbfinale "ganz schön blau gewesen".

Behle wortreich "sprachlos"

Nach ihrem Gold-Coup bescheinigten sie sich ein "perfektes Rennen" mit "perfekter Harmonie".

Nach ihrem Gold-Coup bescheinigten sie sich ein "perfektes Rennen" mit "perfekter Harmonie".

(Foto: REUTERS)

"Sensationell! Das war super. Ich bin sprachlos. Beide waren absolut am Limit und haben sich das verdient", sagte Bundestrainer Jochen Behle begeistert. Die Routiniers im deutschen Langlauf-Team, die in Vancouver zum dritten Mal bei Winter-Olympia dabei sind, hatten bei der Weltmeisterschaft 2007 in Sapporo mit Silber ihren bisher größten Erfolg errungen.

Als auch noch Routinier Teichmann und Youngster Tscharnke ihre Medaille ins Ziel gerettet hatten, war Behle außer sich vor Glück. "Es ist einfach ein sensationeller Tag. Was Tscharnke abgeliefert hat, war absolute Spitze. Auch Axel hat die richtige Taktik gewählt, um die Medaille zu sichern", sagte der Bundestrainer.

Nystad mit famosem Zielsprint

Das deutsche Frauen-Duo hatte sich vom hohen Anfangstempo der Schwedinnen Charlotte Kalla und Anna Haag nicht beeindrucken lassen und hielt stets mit. "Ich habe von Anfang an versucht, an Kalla dranzubleiben. Das war unsere Taktik. Es ging viel leichter als gedacht", erklärte Sachenbacher-Stehle, die bei jeder Attacke ihrer Gegnerin mitzog. Auf der Zielgeraden zog dann Nystad ihrer Kontrahentin Haag auf und davon. Für die Skandinavierinnen blieb vor den Augen des schwedischen Königspaares nur Silber. Bronze holten sich die russischen Läuferinnen.

Auch Routinier Axel Teichmann (l.) und Youngster Tim Tscharnke harmonierten prächtig - sie gewannen Silber.

Auch Routinier Axel Teichmann (l.) und Youngster Tim Tscharnke harmonierten prächtig - sie gewannen Silber.

(Foto: dpa)

Für Axel Teichmann war Platz zwei der ersehnte Befreiungsschlag bei Olympia. Vor vier Jahren hatte er die Rennen in Turin wegen einer Haarwurzelentzündung verpasst, in Whistler konnte er wegen einer Erkältung über die 30 Kilometer nicht antreten. Schon im Halbfinale hatte das Duo eine taktisch kluge Leistung abgeliefert. "Die letzte Runde war schon fast Anschlag. Viel ging da nicht mehr", bekannte der 20-jährige Tscharnke nach seinen je 1,5 Kilometer langen Schleifen.

Halbfinal-Schreck weggesteckt

Für die deutschen Damen hatte es auf dem Weg ins Finale eine Schrecksekunde gegeben, als Sachenbacher-Stehle im Halbfinale auf ihrer zweiten Schleife in einer Kurve wegrutschte und stürzte. "Ich bin sehr locker gelaufen. Es ging sehr gut bis zu dem Moment, als ich gestürzt bin. Da musste ich für kurze Zeit richtig Vollgas geben", meinte die 29-Jährige. Mit energischem Einsatz gelang es ihr aber, die sofort entstandene Lücke wieder zu schließen.

Die 32-jährige Nystad wirkte nach ihren drei jeweils 1,4 Kilometer langen Runden dagegen sehr angestrengt. "Es war relativ hart", meinte sie mit gequältem Lächeln. Nach dem Finale wird auch sie zustimmen, dass sich die Anstrengung in Whistler gelohnt hat.

Quelle: ntv.de, dpa

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