Technik

Google TV mit RTL+ Dangbei Atom ist ein starker Laser-Beamer im Taschenformat

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Der Dangbei Atom ist nur 4,75 cm hoch.

Der Dangbei Atom ist nur 4,75 cm hoch.

(Foto: kwe)

Der Dangbei Atom ist ein Laser-DLP-Projektor, der kaum größer als ein Taschenbuch ist, aber vergleichsweise außergewöhnlich hell leuchten kann. Mit Google TV bietet der unkomplizierte Beamer außerdem eine große App-Auswahl, RTL+ und andere führende Streamingdienste sind vorinstalliert.

Kleine Beamer waren noch vor nicht allzu langer Zeit eher Notlösungen, die man kaum für einen gemütlichen Kinoabend zu Hause nutzen wollte. Doch inzwischen haben kompakte Projektoren einiges auf dem Kasten, wie im vergangenen Jahr unter anderem der Dangbei Neo im Praxistest gezeigt hat. Jetzt hat der chinesische Hersteller mit dem Atom einen neuen Mini-Beamer auf den Markt gebracht, der noch deutlich heller leuchten kann und mit Google TV als Betriebssystem wesentlich vielseitiger ist.

Kleines Gehäuse, große Leuchtkraft

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich.

Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich.

(Foto: Dangbei)

Wenn man ihn auspackt, ist man erst mal misstrauisch, denn mit lediglich 19,5 x 19,5 x 4,75 cm ist der knapp 1,3 kg leichte Projektor kaum größer als ein Taschenbuch. Trotzdem soll er mit ALPD-3.0-Lasertechnik ein starkes Bild mit bis zu 1200 ISO Lumen Helligkeit an die Wand werfen.

Ausprobieren kann man das schnell, denn die Inbetriebnahme und Bedienung ist absolut unkompliziert. Hat man bereits ein Google-Konto, scannt man einen QR-Code mit dem Smartphone ein und richtet den Dangbei Atom in der Home-App ein. RTL+ und andere beliebte Streaming-Apps sind bereits vorinstalliert, viele weitere findet man im Google Play Store. Die Benutzeroberfläche ist übersichtlich und weitgehend selbsterklärend.

Die wie der Projektor hochwertig verarbeitete Fernbedienung ist eine perfekte Ergänzung. Unter dem Auswahl-Rad haben Netflix, Youtube und Amazon Prime eigene Tasten, alle anderen installierten Apps ruft man darüber auf. Rechts und links davon sitzen Home- und Zurücktaste. Über dem Rad findet man noch einen Knopf, um den Google Assistant für die Sprachsteuerung des Atom und andere Zwecke aufzurufen.

Auch die Fernbedienung ist Dangbei gelungen.

Auch die Fernbedienung ist Dangbei gelungen.

(Foto: kwe)

Auf der rechten Seite hat die Fernbedienung zwei weitere praktische Tasten. Mit der roten startet man die manuelle Fokussierung oder drückt sie lange für den Autofokus. Die größere Taste ruft weitere Einstellungen auf, unter anderem die Trapezkorrektur, um ein verzerrtes Bild geradezurücken, wenn der Beamer nicht gerade auf die Projektionsfläche ausgerichtet ist.

Gelungene Automatik, praktische Fernbedienung

Wie beim Fokus kann man die Arbeit der Automatik überlassen, die im Praxistest auf Befehl oder immer, wenn der Beamer bewegt wurde, Trapez und Schärfe meist perfekt eingestellt hat. Nachträgliche Korrekturen waren lediglich bei einer sehr ungünstigen Ausrichtung des Beamers nötig. Ebenso beherrscht der Dangbei Atom eine automatische Anpassung an Leinwände oder kann selbstständig das Bild so ausrichten, dass möglichst keine Objekte im Weg sind.

Aus rund zwei Meter Nähe, fast im 45-Grad-Winkel auf eine Leinwand geworfenes Bild, etwa 60 Zoll groß.

Aus rund zwei Meter Nähe, fast im 45-Grad-Winkel auf eine Leinwand geworfenes Bild, etwa 60 Zoll groß.

(Foto: kwe)

Das alles nützt natürlich wenig, wenn das dargestellte Bild (1,2:1) nichts taugt. Das ist allerdings erstaunlich gut für einen so kleinen Beamer. Zwar ist die höchste Auflösung nur Full-HD, aber wenn man bei der Größe nicht übertreibt, erhält man ein absolut ausreichend scharfes Bild. Dangbei empfiehlt für die beste Darstellung 100 Zoll, die man ohne Zoom bei einem Abstand von 2,7 m erhält. Bis 120 Zoll sieht man ein ausreichend scharfes Bild.

Gute Kontraste und Farben

Auch Farben und Kontraste sind für die Kompaktklasse überraschend gut. Beim Streaming unterstützt der Atom HDR10, leider aber nicht, wenn ein Gerät über HDMI (ARC) oder USB angeschlossen ist. Auf ein ausreichend helles Bild muss man aber auch dann nicht verzichten.

Die Herstellerangabe von 1200 ISO Lumen ist nicht übertrieben. Zwar reicht das bei vollem Tageslicht nicht für ein knackiges Bild aus, aber schon in einem mäßig abgedunkeltem Raum hat man damit Kinospaß. Der Dangbei Atom bietet sogar 3D-Darstellung, dafür sollte es im Zimmer aber zappenduster sein.

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Kleine Schwäche bei Action

Bedingt geeignet ist der kleine Beamer für Spiele, solange sich die Action in Grenzen hält. Ansonsten muss man gelegentlich mit sichtbaren Unschärfen bei schnellen Bewegungen leben. Das Gleiche gilt bei Sportsendungen oder Actionfilmen.

An der Unterseite sitzt ein Schraubgewinde für handelsübliche Stative.

An der Unterseite sitzt ein Schraubgewinde für handelsübliche Stative.

(Foto: kwe)

Es gibt beim Bild vier Voreinstellungen, man kann Kontraste, Schärfe, Sättigung et cetera aber auch nach eigenem Geschmack justieren. Die Helligkeit hat einen eigenen Bereich erhalten. Hier kann man einen Eco-Modus auswählen, bei dem der Projektor etwa 49 Watt Leistung aufnimmt. Standardmäßig sind es rund 58 Watt. Bei maximaler Helligkeit stieg der Verbrauch im Test auf fast 70 Watt. Im Stand-by begnügt sich der Beamer mit erfreulich bescheidenen 0,3 Watt.

Die Stromversorgung erfolgt dabei immer über das im Vergleich zum Projektor klobige Netzteil. Ein Akku, der den Beamer noch mobiler machen würde, ist nicht an Bord. Eine in das kleine Gehäuse passende Batterie würde ihn aber wahrscheinlich auch nicht allzu lange versorgen können.

Flüsterleiser Lüfter

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Egal, welche Einstellung man wählt, wird der Atom nie laut. Sogar wenn man direkt neben ihm sitzt, hört man den Lüfter kaum. Läuft ein Film mit Zimmerlautstärke, nimmt man ihn überhaupt nicht wahr. Klasse.

Der Ton, der aus zwei 5-Watt-Lautsprechern mit Dolby-Digital-Unterstützung schallt, ist ebenfalls mehr als akzeptabel. Für ein Kinoerlebnis muss man jedoch externe Boxen anschließen. Das funktioniert leider nur über die Klinkenbuchse oder eine andere Steckverbindung. Der Dangbei Atom hat zwar Bluetooth, kann damit aber nur Musik von gekoppelten Geräten abspielen.

Interessanter ist da die Möglichkeit, Inhalte von Smartphones oder Tablets über die Chromecast-Funktion im gemeinsamen WLAN zu streamen. Wenn man die AirScreen-App installiert, kann man auch den Bildschirm von verbundenen Geräten über den Beamer an die Wand werfen.

Starkes Preis-Leistungs-Verhältnis

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Offiziell hat der Dangbei Atom eine unverbindliche Preisempfehlung von 999 Euro, aktuell bekommt man ihn aber mit Rabatt-Coupon für knapp 850 Euro. Das ist immer noch viel Geld, aber im Vergleich zu ähnlich leistungsfähigen und kompakten Laser-Projektoren bietet der Atom damit ein starkes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Inzwischen gibt es auch einen kompatiblen Dangbei-Ständer, der für rund 90 Euro zu haben ist. Zum Amazon Prime Day wird es vom 12. bis 19. Juli werden Atom und Ständer als Bundle für rund 800 Euro zu haben sein.

Quelle: ntv.de

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