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Das Dock macht den Unterschied Das Google Pixel Tablet ist ein Spezialfall

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Das Google Pixel Tablet wird mit seinem Ladedock zum smarten Display.

Das Google Pixel Tablet wird mit seinem Ladedock zum smarten Display.

(Foto: kwe)

Das Google Pixel Tablet ist technisch kein Überflieger, aber trotzdem etwas Besonderes, denn mit seinem Ladedock verwandelt es sich in ein smartes Display. Das ist einerseits enorm praktisch, schreckt aber auch viele potenzielle Käufer ab.

Acht Jahre hat es gedauert, bis Google wieder ein eigenes Tablet herausgebracht hat. Eine normale Lösung kam da offenbar nicht infrage, denn das Pixel Tablet ist nicht einfach nur irgendein weiterer iPad-Gegner aus dem Android-Lager, sondern auf seine spezielle Art und Weise etwas Besonderes: Es wird im Verbund mit seiner Ladestation zu einem smarten Display à la Google Nest Hub.

Gutes Display, griffiges Gehäuse

Das Tablet selbst ist nicht außergewöhnlich, bietet aber solide technische Spezifikationen. Es hat ein rund 11 Zoll großes LCD im 16:10-Format mit scharfen 276 Pixeln pro Zoll (ppi). Der Bildschirm kann mit 500 Nits ziemlich hell leuchten und liefert schöne Farben und Kontraste. Der schwarze Rahmen ist recht breit, wirkt aber nicht allzu altmodisch.

Die Benutzeroberfläche mit Widgets und Taskleiste kann sich sehen lassen.

Die Benutzeroberfläche mit Widgets und Taskleiste kann sich sehen lassen.

(Foto: kwe)

Das Gehäuse besteht aus zu einhundert Prozent recyceltem Aluminium, das eine angenehm griffige Nano-Keramik-Beschichtung hat. Das Gerät misst insgesamt 25,8 x 16,9 x 8,1 Zentimeter und wiegt 493 Gramm. Man kann das Gerät auch bequem im Hochformat halten, grundsätzlich ist es aber für den Gebrauch im Querformat optimiert.

Rechts oben sitzt ein Ein-/Ausschalter mit integriertem Fingerabdrucksensor, der schnell und präzise reagiert. Die Lautstärkeregler befinden sich auf der linken Seite. Dazu kommen vier Lautsprecher und ein USB-C-Anschluss.

Kräftiges Innenleben

Wie die Pixel-7-Smartphones wird das Tablet von Googles Tensor-G2-Chip angetrieben, der auf 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (LPDDRAM5) zugreifen kann. Damit erledigt das Gerät jede Alltagsaufgabe flüssig und meistert auch anspruchsvolle Spiele aus dem Play Store. Der Flash-Speicher ist wahlweise 128 GB oder 256 GB groß.

Eine Frontkamera mit 8 Megapixeln (MP) und Blende f/2.0 leistet bei Videochats gute Arbeit. Die 8-MP-Kamera auf der Rückseite taugt lediglich für Schnappschüsse.

Google gibt die Laufzeit mit zwölf Stunden Videostreaming an. In der Praxis reizt man die Grenzen des 12-Wattstunden-Akkus aber kaum aus, da das Tablet immer wieder auf seiner Ladestation platziert wird. Dazu gleich mehr.

Tablet-taugliches Android 13

ntv und Google Maps im Splitscreen-Modus.

ntv und Google Maps im Splitscreen-Modus.

(Foto: kwe)

Das Betriebssystem Android 13 hat nicht nur eine für das Tablet optimierte Benutzeroberfläche, auch das Angebot an angepassten Apps ist etwas größer geworden. Dazu gehören neben Googles eigenen Anwendungen unter anderem Whatsapp, Teams, Microsofts-Office-Anwendungen und natürlich ntv. Das ist ein Fortschritt, aber mit iPadOS nicht zu vergleichen. Viele andere Apps werden immer noch wie auf Smartphones angezeigt, beispielsweise Twitter.

Der Chrome-Browser zeigt sich inklusive Tabs im Desktop-Look und kann wie andere Apps im zweigeteilten Bildschirm angezeigt werden. Dabei kann man zwischen den Hälften Inhalte per Copy-and-paste tauschen.

Praktische Taskleiste

Eine große Arbeitserleichterung ist eine Taskleiste, wie man sie vom iPad kennt. Man kann dort selbst Apps hinziehen, ansonsten sieht man dort zuletzt genutzte Anwendungen. Im Homescreen ist sie immer sichtbar, in Apps wischt man von unten nach oben, um sie einzublenden.

So weit, so gut. Etwas Besonderes wird aus dem doch recht gewöhnlichen Android-Tablet erst, wenn es auf seine Dockingstation gesetzt wird, an der es magnetisch sehr fest haftet. Die Station sieht im Prinzip wie der Sockel eines Google Nest Hub aus, und eigentlich ist die Kombination beider Teile auch nichts anderes.

Man hat dann also ein smartes Display vor sich, das unter anderem im Sperrbildschirm dauerhaft Wetter und Zeit sowie andere ausgewählte Informationen anzeigt. Es gibt verschiedene Designs, unter anderem kann man eine Diashow seiner Bilder anzeigen lassen.

Ladedock mit größerem Lautsprecher

Das Dock kann man alleine kaufen, das Tablet nicht.

Das Dock kann man alleine kaufen, das Tablet nicht.

(Foto: kwe)

Dabei passt sich der Bildschirm gut dem Umgebungslicht an, weshalb er nie aufdringlich hell leuchtet. Bei Dunkelheit reduziert sich die Anzeige auf die Uhrzeit. Wenn das trotzdem stört, muss man den Bildschirmschoner manuell deaktivieren.

In der Station lädt das Tablet nicht nur, in dem Sockel sitzt auch ein zusätzlicher, größerer Lautsprecher. Er hat wesentlich mehr Wumms als die eingebauten vier Speaker. Das lohnt sich vor allem, wenn man Videos anschaut. Um Musik wirklich genießen zu können, reicht die Qualität nicht aus. Als Küchenradio taugt die Tablet-Dockingstation-Kombi aber durchaus.

Perfekt für Google Home

Videos kann man auf dem Tablet direkt starten oder von Geräten übergeben, die Google Cast beherrschen. Das klappt aber nur, wenn sich das Tablet auf der Station befindet.

Das Pixel Tablet kommt auch mit einer optimierten Home-App, um den vernetzten Haushalt zu steuern. Befindet sich das Gerät auf der Station, kann man alles per Sprachbefehl erledigen. Im Tablet-Modus muss man das Gerät entsperren, bevor man auf sensible Funktionen zugreifen kann, beispielsweise auf Überwachungskameras. Die Logik muss man nicht verstehen, man kann die Einstellungen ändern.

Überflüssiges Netzteil und Kombi-Zwang

Die Ladestation ist also durchaus praktisch, und manche Nutzer stellen möglicherweise sogar mehrere davon im Haus auf, um das Pixel Tablet in jedem Raum darauf platzieren zu können. Andere möchten vielleicht nur das Tablet haben, aber das gibt es bisher nicht einzeln. Mit 256 oder 512 GB Speicher ist die Kombi für 680 oder 800 Euro zu haben. Das Dock alleine verkauft Google für knapp 150 Euro, das Tablet könnte solo also nur 530 Euro kosten.

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Ärgerlich ist auch, dass das Dock ein Netzteil hat, dessen Kabel fest angebracht ist und einen alternativem Stecker hat. Das ist absolut unnötig, warum kann man es nicht wie das Tablet über USB-C versorgen? Angegebene Recyclingquoten erscheinen da wie Greenwashing.

Fazit

Das Pixel Tablet kann für sich gefallen. Es bietet grundsolide Technik und ein optimiertes Android 13. Außerdem ist es schön handlich. Das Ladedock ist zweifellos ein nützliches Zubehör, und wenn man ohnehin überlegt, sich ein Nest Hub anzuschaffen, ist die Kombi sogar eine ideale Lösung. Allerdings ist sie auch teuer, ein smartes 7-Zoll-Display kostet gerade mal 100 Euro. Und für Nutzer, die keine Ladestation wünschen, sollte Google das Tablet ohne verkaufen.

Quelle: ntv.de

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