Kein hoher Preis für Sparsamkeit Details zur neuen Windows-10-Klasse
20.02.2018, 18:59 Uhr
Das Asus NovaGo ist eines der ersten Geräte mit Windows 10 on ARM.
(Foto: Asus)
Microsoft veröffentlicht aus Versehen eine Liste mit Einschränkungen, auf die sich Nutzer von Windows 10 on ARM einstellen müssen. Sparsamkeit und Always-On haben ihren Preis, aber der ist für die meisten Nutzer nicht besonders hoch.
Im Dezember 2017 stellte Microsoft eine neue Kategorie von Computern vor. Die Notebooks arbeiten mit Chips, die bisher in Smartphones und Tablets zum Einsatz kommen. Das Besondere an dieser neuen Laptop-Klasse: Sie sollen dank der sparsamen Prozessoren besonders lange Akkulaufzeiten haben, ohne dass Nutzer bei der Software Abstriche machen müssen - ein vollwertiges Windows 10 sei Teil dieses attraktiven Notebook-Pakets. Jetzt sind Microsoft offenbar aus Versehen Details zu den sparsamen Notebooks rausgerutscht.
Liste schon wieder weg
Die Liste, die der Konzern inzwischen wieder gelöscht hat und auf die Windows-Experte Paul Thurrott als Erster gestoßen war, enthielt eine Reihe von Einschränkungen, die bei Windows-10-Rechnern mit ARM-Chips wohl gelten. Das Problem: Grundsätzlich sind diese Chips aufgrund ihrer gänzlich anderen Bauweise nicht in der Lage, klassische Windows-Programme auszuführen, weil diese für die PC-Prozessoren von Intel oder AMD entwickelt wurden. Die Gute Nachricht lautet aber: Die Einschränkungen sind nicht so gravierend und für viele Durchschnittsnutzer wohl eher nicht relevant.
So werden zum Beispiel Apps für Windows Phone oder Windows 10 Mobile auf diesen Notebooks nicht funktionieren. Programme mit einer tiefen Integration in Windows, die etwa den Windows Explorer verändern, werden nicht oder nur beschränkt funktionieren, weil die benötigten Laufzeitbibliotheken (DLL) nicht mit ARM kompatibel sind, schreibt "Netzwelt".
Keine x64-Programme
Programme mit ARM64- und ARM32-Treibern werden problemlos laufen, auch die vorinstallierten Microsoft-Apps Cortana und Edge. Angeschlossene Hardware-Geräte werden spezielle ARM64-Treiber benötigen, die es für ältere Hardware kaum geben wird. Für Programme mit x86-Architektur für 32-Bit-Prozessoren soll ein Emulator zum Einsatz kommen, Treiber werden aber nicht unterstützt. Auch 64-Bit-Anwendungen wird Windows 10 on ARM nicht unterstützen - Microsoft verweist hier laut "PCWelt" auf die häufig ebenfalls angebotene 32-Bit-Variante. Grafiklastige Spiele werden mit Windows 10 on ARM nicht laufen, weil es die Windows-Grafikbibliothek OpenGL nur bis Version 1.1 unterstützt.
Die Einschränkungen zeigen, dass ein Notebook mit Windows 10 on ARM kein wirklich vollwertiges Windows-Erlebnis liefern kann, sondern eben nur ein abgespecktes. Das war aber von Anfang an klar. Die genannten Einschränkungen dürften aber für die Zielgruppe der neuen Notebook-Kategorie zu verkraften sein. Wer auf grafiklastige Anwendungen und Zusatz-Hardware verzichten kann, dürfte in den sparsamen Notebooks trotzdem einen guten Alltagsbegleiter finden, der sich zum Surfen, zum Arbeiten mit Office-Apps und für Multimediaanwendungen gut eignet.
Quelle: ntv.de, jwa