Logitech MX Master 4 ausprobiert Diese Maus hat man gerne auf dem Schreibtisch


Logitech MX Master 4 ist mit oder ohne USB-C-Dongle erhältlich.
(Foto: kwe)
Die Logitech MX Master 4 ist eine Computermaus, die mit hohem Komfort und zahlreichen Tasten und Anpassungsmöglichkeiten fast keine Wünsche offenlässt. Neu sind ein haptisches Feedback und ein enorm praktischer "Actions Ring".
Bei Arbeitsgeräten, die man täglich viele Stunden nutzt, sollte man Wert auf hohe Qualität legen. Das macht den Job angenehmer, steigert die Effizienz und schützt nicht selten die Gesundheit. Das gilt auch oder sogar speziell für Computermäuse, aber trotzdem quälen sich viele am Schreibtisch mit den billigsten Geräten, die der Elektrohandel hergibt. Büromenschen, die wissen, welchen Unterschied eine hochwertige Bluetooth-Maus machen kann, setzen schon länger auf Logitechs MX Master, die jetzt in der vierten Generation für knapp 130 Euro zu haben ist. ntv.de hat sie ausprobiert.
Schwer, aber leichtgängig
Logitech hat die Oberfläche mit Soft-Touch-Beschichtung der Vorgängerin überwiegend durch dezent strukturiertes Plastik ersetzt. Dadurch fühlt sich die MX Master 4 nicht so "weich" wie die Vorgängerin an, zeigt auf Dauer aber keine Abnutzungserscheinungen und ist leichter zu reinigen.
Die Maus wiegt 150 Gramm, was im Vergleich zur Billig-Konkurrenz ein sehr hohes Gewicht ist. Da man das Eingabegerät aber nicht anhebt, sondern auf glatten Oberflächen schiebt, ist das kein Nachteil. Im Gegenteil: Die Maus fühlt sich so hochwertig an und Bewegungen sind kontrollierter. Außerdem hat die MX Master 4 breite Gleitflächen an der Unterseite, mit denen sie sich auch auf rauen Oberflächen mühelos nutzen lässt.
Die Genauigkeit des eingesetzten Darkfield-Sensors ist dabei hoch und reicht auch für hochauflösende 8K-Displays. Der Sensor erfasst Bewegungen mit 200 bis 8000 DPI (dots per inch/Punkte pro Zoll), die Empfindlichkeit kann in 50 Stufen angepasst werden. Die Technik funktioniert auf nahezu jeder Oberfläche, sogar auf Glas ab einer Dicke von 4 Millimetern.
Sehr bequem, aber nur für Rechtshänder
Durch ihre ergonomische Form liegt die Maus nicht nur extrem angenehm in der Hand, sondern bewahrt Nutzerinnen und Nutzer auch vor Sehnenscheidenentzündungen, Verspannungen, Überlastungen und anderen Beschwerden. Dazu hat sie unter anderem eine nach unten geneigte Oberseite und gummierte Mulden, in denen Daumen, Ringfinger und kleiner Finger bequemen Halt finden. Leider trifft das aber nur auf Rechtshänder zu, ein Modell für Linkshänder bietet Logitech nicht an.

Links sieht man, dass der Bluetooth-Dongle im USB-C-Anschluss geparkt werden kann. Rechts vom Laser ist ein Schalter, um einfach zwischen drei verbundenen Geräten zu wechseln.
(Foto: kwe)
Die MX Master 4 erleichtert auch in einer anderen Hinsicht die Arbeit. Sie hat nicht nur wie üblich linke und rechte Taste sowie ein Scrollrad mit mittlerer Taste, sondern sechs weitere Bedienelemente, die mit verschiedenen Funktionen belegt werden können. Speziell die beiden oberen Tasten arbeiten sehr leise, nur in unmittelbarer Nähe hört man sie klicken.
Neues haptisches Feedback
Über dem Scrollrad sitzt eine Taste, die in den Grundeinstellungen dazu dient, den Mausrad-Modus zu wechseln. Entweder man scrollt in kleinen Schritten, wobei über ein neues haptisches Feedback das Gefühl vermittelt wird, das Rad raste jedes Mal ein. Wenn man schnell dreht, bewegt es sich ohne Widerstand. Im anderen Modus lässt es sich grundsätzlich frei drehen. Über die App Logi Options+ gibt es aber die Möglichkeit, praktisch jede Aktion für die Taste auszuwählen, die auf einem Mac oder Windows-Rechner existiert.
Gleiches gilt für drei Tasten, die sich auf der linken Seite dicht über der Daumen-Mulde befinden. Ab Werk sind sie beim für den Test eingesetzten Mac mit Gesten, vor und zurück belegt.
Eine Ausnahme bildet das über diesen Tasten untergebrachte Daumenrad, das wie das Scrollrad aus griffig geriffeltem Metall besteht. Es hat keine Tastenfunktion, entsprechend ist es speziell für Aktionen wie Lautstärke- und Helligkeitsregelung oder Zoomen geeignet. Voreingestellt ist der horizontale Bildlauf. Cool ist aber die Möglichkeit, zwei Tastaturkürzel einzugeben, die man aufruft, indem man nach oben oder unten scrollt.
Daumentaste hat es unter sich
Für Nutzerinnen und Nutzer von Vorgängermodellen ist das alles größtenteils ein alter Hut. Neu für sie sind aber Funktionen der größten Taste der MX Master 4, die praktisch die gesamte Daumenmulde einnimmt. Zum einen gibt es dort jetzt ein haptisches Feedback, man spürt also bei der Ausführung bestimmter Aktionen Vibrationen. Wie stark sie sind, kann man in Logi Options+ festlegen. Haptisches Feedback erhält man beispielsweise, wenn man mit dem Cursor zwischen Bildschirmen oder Desktops wechselt – das erleichtert die Orientierung ungemein.
Vibrationen spürt man auch bei der Auswahl im ebenfalls neuen "Actions Ring". Wenn zugeordnet, öffnet man ihn mit einem Druck auf die Daumentaste. Man sieht dann kreisförmig angeordnet acht Symbole, über die Schnellzugriffe auf Funktionen, Einstellungen oder Programme möglich sind.
Actions Ring mit enorm vielen Möglichkeiten
Dazu gehören grundsätzlich für MacOS oder Windows spezifische Aktionen, die häufig zum Einsatz kommen. Beim Mac sind das unter anderem der Zugriff auf den Finder, Wiedergabe/Pause, Emojis oder KI-Anwendungen. Man kann die Felder aber auch individuell besetzen, beispielsweise ein beliebiges Programm schnell starten. Es ist auch möglich, mehrere Aktionen in einen Ordner zu packen und diesen im Ring unterzubringen.
Klasse ist, dass sich der "Actions Ring" an verschiedene Programme anpassen kann, also spezifische Aktionen anzeigt, wenn mit einer Anwendung gearbeitet wird. Aktuell gibt es entsprechende Voreinstellungen für Adobe-Apps wie Photoshop und Lightroom oder Zoom. Bei anderen Anwendungen muss man den Ring noch selbst füllen. Wenn man möchte, kann man auch weitere sogenannte allgemeine Profile anlegen, die unabhängig von bestimmten Programmen verwendet werden.
Der Actions Ring hat sich im Test als sehr nützlich erwiesen, es benötigt allerdings eine gewisse Eingewöhnungszeit, bis mit ihm die Effizienz steigt. Laut Logitech soll man mit der Funktion bis zu einem Drittel Zeit sparen können, wie viel es tatsächlich ist, hängt aber von den individuellen Anforderungen ab.
Auf jeden Fall ist die Laufzeit länger als die Eingewöhnungszeit. Laut Logitech hält die Maus bis zu 70 Tage durch, was bei mäßigem Gebrauch realistisch ist. Im Notfall ist sie nach drei Minuten am Ladekabel wieder rund drei Stunden einsatzbereit. Man kann sie aber auch nutzen, während sie an der Strippe hängt. Da sich der USB-C-Anschluss am Kopf der Maus befindet, stört das Kabel dabei kaum.
Fazit
Die bewährte, ausgezeichnete Logitech MX Master ist in der vierten Generation durch die neuen Funktionen noch besser geworden, wobei deren Umfang und Möglichkeiten im Laufe der Zeit weiter zunehmen. Dazu wurde die Ergonomie noch etwas optimiert – leider wieder nur für Rechtshänder. Eine bessere Computermaus für den Schreibtisch ist derzeit kaum zu finden. Wer Geld sparen möchte, kann aber auch zur MX Master 3S greifen. Sie ist kaum schlechter, aber bereits für rund 80 Euro zu haben.
Quelle: ntv.de