Nutribullet Flex ausprobiertDieser mobile Mixer ist kein Blender
Von Klaus Wedekind
Der Nutribullet Flex ist ein Akku-Mixer, dessen Aufsatz als Trinkbecher für unterwegs dienen kann. Im Praxistest erweist sich das Gerät als praktischer mobiler Smoothie-Zubereiter, auch wenn der Hersteller den Mund etwas zu voll nimmt.
Wenn man morgens nur für sich schnell einen leckeren Smoothie zubereiten möchte, sind große, schwere Standmixer klar überdimensioniert. Der rund 70 Euro teure Nutribullet Flex ist das genaue Gegenteil: Er ist so klein wie eine Thermoskanne, wiegt weniger als 900 Gramm, benötigt keine Steckdose und ohne Motor verwandelt er sich in einen Trinkbecher zum Mitnehmen. ntv.de hat ausprobiert, ob die Mischung passt.
Optisch kann der Mixer definitiv punkten, speziell, wenn man ihn in einer der leuchtenden Farben kauft. Basis, Deckel und Verschluss haben attraktiv abgestimmte Töne, die Mischung aus Kunststoff und mattem Aluminium ist gelungen. Dazu macht das Gerät einen hochwertigen Eindruck, nichts wackelt oder hat zu viel Spiel, die Dichtungen schließen perfekt ab.
Einfach zu bedienen und zu reinigen
Das Prinzip ist denkbar einfach, eigentlich ist dafür keine Anleitung nötig: Man füllt den 400 Gramm leichten Plexiglasbehälter mit Zutaten, schraubt den Deckel auf und schließt den Trinkverschluss. Das Ganze montiert man dann mit einer kleinen Drehung auf den Motor-Akku-Sockel, der durch ein kurzes Aufblinken des LED-Rings um den Ein-/Aus-Schalter signalisiert, dass alles passt. Drückt man den Knopf einmal, ist das Gerät einsatzbereit, beim zweiten Mal legt es los. Man kann dann warten, bis der Mixer nach 30 Sekunden automatisch stoppt oder die Taste erneut drücken.
Ebenso unkompliziert ist es, das Gerät zu reinigen. Denn das rotierende Messer ist nicht fest auf der Basis fixiert, sondern an den Behälter geschraubt und lässt sich ebenfalls abnehmen. Bis auf den Sockel kann dann alles in den Geschirrspüler. Auch per Hand ist der Mixer schnell sauber, man muss nur mit dem Messereinsatz aufpassen.
Um seinen Smoothie oder Shake sofort zu trinken, nimmt man den Behälter einfach aus der Basis. Möchte man das Getränk erst später genießen, kann man ihn auch ohne weitere Sicherheitsmaßnahmen in die Tasche stecken. Unten und oben halten der Messereinsatz und der Deckel perfekt dicht, auch aus dem Trinkverschluss dringt keine Flüssigkeit. Bis hierhin gibt es für den Nutribullet Flex einen klaren Daumen nach oben.
Eiswürfelchen kriegt er klein
Das würde eigentlich auch für den weiteren Test gelten, wenn der Hersteller in der Beschreibung den Mund nicht allzu voll genommen hätte. "Eis zerkleinern und gefrorene Zutaten mixen sind für diesen kompakten, tragbaren Mixer Standard", heißt es. Das ist allerdings übertrieben. Wenn man denkt, man könne einfach einen Eiswürfel zu den Zutaten geben, täuscht man sich gewaltig. Denn wenn es nicht nur ein Würfelchen ist, scheitert der Mixer an der Aufgabe.
Möglicherweise ist der Messereinsatz zu klein, vielleicht rotiert das Messer mit rund 17.500 Umdrehungen pro Minute auch zu schnell. An Kraft mangelt es dem Motor jedenfalls nicht. Waren die Stücke klein genug, pürierte der Mixer im Test alles, was man ihm zu schlucken gab. Dabei benötigte er immer etwas zusätzliche Flüssigkeit, um seinen Job zu machen, aber das ist auch bei großen Standmixern normal.
Wenn's passt, wird's lecker
Wenn man das berücksichtigt, bereitet der Nutribullet Flex schnell und einfach Mixgetränke zu. Im Test zauberte er beispielsweise aus einem Apfel, einer Kiwi, einer Möhre, gefrorenen Blaubeeren, etwas Ingwer, einer Prise Zimt und einem guten Schuss Hafermilch einen leckeren Smoothie. Auch ein Milchshake mit Banane, entkernter Dattel, Apfel, Zimt und Haselnusssplittern wurde zum Genuss.
Die Akku-Laufzeit ist okay. Rund 15 Mix-Vorgänge soll der Akku durchhalten. Hat der kleine Blender allerdings wie bei Datteln mit etwas mehr Widerstand zu kämpfen, geht ihm früher die Puste aus.
Unter Umständen leuchtet dann der Ring um den Ein-/Ausschalter orange, wenn das Getränk erst halb gemixt ist. Das wäre kein größeres Problem, wenn man dann das Gerät an ein Netzteil hängen könnte, um sich ins Ziel zu retten. Aber das klappt leider nicht. 15 bis 20 Minuten muss man dann schon warten, um den Job zu Ende zu bringen. Nach etwa eineinhalb Stunden ist ein leerer Akku vollständig geladen.
Fazit
Der Nutribullet Flex kann der ideale Mixer für kleine Portionen und für unterwegs sein. Seine großen Pluspunkte sind die sehr einfache Reinigung und Handhabung sowie das gelungene Transportkonzept. Eiswürfel sollte man aber weglassen oder vorher zerschlagen und immer etwas Flüssigkeit hinzufügen.
