Technik

"Miles Morales" im Test Ein neuer Spider-Man erobert New York

Angetrieben von Bioelektrizität sorgt Miles Morales als Spider-Man für kribbelnde Momente.

Angetrieben von Bioelektrizität sorgt Miles Morales als Spider-Man für kribbelnde Momente.

(Foto: Sony)

Die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft kehrt auf die Playstation zurück. Besser gesagt: Spinnen-Azubi Miles Morales versucht sich als Urlaubsvertretung für Peter Parker. Und auch der neue Spider-Man weiß mit einem rasanten Action-Adventure zu überzeugen.

Fortsetzungen zu Spieletiteln scheitern häufig am Vergleich mit dem erfolgreichen Vorgänger. Dass es zumindest genauso gut geht, zeigt das neue "Spider-Man: Miles Morales", das exklusiv für die Playstation 4 und die neue PS5 erscheint. Die Entwickler von Insomniac legen in Sachen Gameplay zwar keine großen Spinnen-Sprünge hin. Das Action-Adventure transportiert dafür mit der gelungenen Hauptstory ordentlich Spielspaß und eine Botschaft, die nicht zeitgemäßer sein könnte.

New York hat nicht mehr nur noch einen Spider-Man, sondern gleich zwei. Der im ersten Titel bereits eingeführte neue Story-Held Miles Morales wird zum Spinnen-Azubi vom wortgewandten Peter Parker. Wer den ersten Teil nicht gespielt hat, wird mit einem knackigen Intro abgeholt - und viel wichtiger: "Spider-Man: Miles Morales" setzt kein Vorwissen voraus und präsentiert sich als eigenständiger Titel.

Während der altgediente Spidey einen wohlverdienten Urlaub antritt, übernimmt Miles die Vertretung im Big Apple. Im Gegensatz zum klassischen Spider-Man-Modell geht es nicht gegen Superschurken, sondern gegen technologisch fortschrittliche Guerillagruppen. Der zwielichtige Roxxon-Konzern und die Underground-Bewegung kämpfen um eine neue Energie-Ressource namens Nuform. Mittendrin: Jung-Held Miles.

Und der hat auch noch eine Botschaft an seine Spieler. "Sei anders. Sei du selbst." Aktueller könnte dieses Motto angesichts der Entwicklungen in den USA wohl kaum sein. In vielen Ecken des Spiels lassen sich Themen wie Homosexualität, Migration und Gleichberechtigung wiederfinden. Für die Spider-Man-Reihe, obgleich in Film oder Videospielfassung, sind das eher ungewohnte Elemente. So spielt die Geschichte zwar in Manhattan, allerdings in Harlem, ein Bezirk, der durch afroamerikanische Kultur geprägt ist. Die Mutter von Protagonist Miles Morales stammt aus Puerto Rico und engagiert sich in der Kommunalpolitik. Bei der liebevoll erzählten Geschichte kommt die Action aber nicht zu kurz.

An Spinnenfäden durch das weihnachtliche NYC

Dafür sorgen nicht nur spinnenartige Reflexe und Fädenschießen. Anders als Peter Parker hat Miles neue Fähigkeiten. Mit der Venom-Kraft kann er bioelektrische Angriffe starten. Wie schon beim Vorgänger werden diese in spektakulären Kampfszenen und Superzeitlupen inszeniert. Ein ausgefeilter Skill-Baum erlaubt es Miles im Laufe des Spiels neue Attacken und Ausweichmanöver zu lernen sowie technische Gadgets oder neue Anzüge freizuspielen. Ein komplett neues Element bringt die Fähigkeit, sich für kurze Zeit unsichtbar zu machen. Perfekt, um aus dem Hinterhalt zu attackieren, denn in Kämpfen gegen Gegnerhorden verliert man schnell den Überblick.

An den Grundmechaniken hat sich nur minimal etwas geändert. Das Lianen-artige Schwingen durch die Stadt, die niemals schläft, geht gewohnt gut von der Hand. Und auch im schönen Winterlook macht New York City so einiges her. Einziges Manko: An der Spielwelt hat sich zum Vorgänger sonst rein gar nicht geändert. Neue Ecken gibt es in der Metropole nicht zu entdecken.

Neues Spielerlebnis auf der PS5

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Neben der Hauptmission gibt es natürlich auch weitere Verbrechen aufzuklären. Die neuen Aufträge trudeln ganz modern über eine Spider-Man-App ein. Ein Wischen über das Sensorfeld des PS-Controllers und dem Spieler stehen sofort jede Menge Nebenquests zur Verfügung. Von Tauben-Fangen über das Sammeln von Spidey-Memorabilia bis hin zum Raubüberfällen und Verfolgungsjagden ist alles dabei. Das alles gibt es in einer sehr guten Abstimmung von Atmosphäre, Sound und Synchronisation. Der neue Spider-Man ist einfach ein bisschen fresher und unbekümmerter.

Wir konnten sowohl die PS4- als auch die PS5-Version des Spiels testen. Und die Macher von Insomniac lassen auf der PS5 schon mal erahnen, was die nächste Generation so alles kann. Lichteffekte und Reflexionen heben die Grafik auf ein neues Level, der Haptik-Controller sorgt für ein ganz neues Spielgefühl. Die Vibrationen, die vom Controller ausgehen, sind viel feinfühliger. Eine Explosion schüttelt richtig durch und selbst das Laufen auf Schnee wird mit einem sanften Kribbeln simuliert. Ganz unabhängig von der Konsole ist das Abenteuer um Miles Morales ein unterhaltsamer Action-Ritt.

Quelle: ntv.de

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