Edgar steckt ganz schön ein Dieser Rucksack aus Feuerwehrschlauch ist heiß
04.11.2024, 18:37 Uhr Artikel anhören
Der Feuerwear Edgar in Rot.
(Foto: kwe)
Der Rolltop-Rucksack Feuerwear Edgar ist kein normaler Rucksack, denn er wird aus gebrauchtem Feuerwehrschlauch und recycelten PET-Flaschen gefertigt. Im Praxistest zeigt er, dass er nicht nur gut aussieht, sondern auch ganz schön einstecken kann und äußerst langlebig ist.
Schon seit mehr als 15 Jahren fertigt das Kölner Unternehmen Feuerwear Taschen und Rucksäcke aus gebrauchten Feuerwehrschläuchen und anderem Recyclingmaterial. Die Produkte sollen nicht nur nachhaltig sein, sondern auch durch Langlebigkeit, Alltagstauglichkeit und ein zeitloses Design überzeugen.
Ganz neu im Angebot von Feuerwear ist der Rolltop-Rucksack Edgar, der mit einem Fassungsvermögen von bis zu 29 Litern und Platz für 17-Zoll-Notebooks und andere Geräte ordentlich einstecken kann. ntv.de hat ausprobiert, ob er seinen Preis von knapp 240 Euro wert ist.
Edgar ist in den typischen Schlauchfarben Rot und Weiß sowie in Schwarz erhältlich, ntv.de hat sich für die rote Variante entschieden. Der Rucksack ist 34 Zentimeter breit und 17 Zentimeter tief. Je nachdem, wie weit man die Oberseite aufrollt, ist er 45 bis 60 Zentimeter hoch. Das Design ist zweckmäßig, sieht aber durch das einzigartige Schlauchmaterial mit Markierungen und Einsatzspuren sehr schick aus. Nützliches Detail: nachts erweisen sich zwei graue Wülste an den Nähten der großen Außentasche als Reflektoren.
Von Anfang bis Ende nachhaltig
Der Rucksack besteht nicht ausschließlich aus gereinigten Feuerwehrschläuchen. Aus dem enorm widerstandsfähigen, aber auch störrischen Material sind die Vorderseite samt Taschen sowie der Boden gefertigt. Die Unterseite ist schwarz, weil der Schlauch dort umgedreht wurde. Beim schwarzen Modell ist das grundsätzlich der Fall.
Der Rest des Rucksacks wird größtenteils aus recycelten PET-Flaschen (Cordura) hergestellt, vernäht wird alles in einer serbischen Fabrik, wobei laut Feuerwear ebenfalls auf Nachhaltigkeit geachtet wird. Unter anderem gleicht das Unternehmen beim Transport anfallende CO2-Emissionen durch Klimaprojekte von Atmosfair aus. Stiftung Warentest hat die gemeinnützige GmbH in jeder Hinsicht als sehr gut beurteilt.
Hochwertig und bequem
Wegen des verarbeiteten Feuerwehrschlauchs ist der Rucksack mit 1,55 Kilogramm kein Leichtgewicht. Das trägt aber zu dem äußerst robusten Eindruck bei, den man hat, sobald man Edgar aus seiner ebenfalls nachhaltigen Papp- und Packpapier-Verpackung nimmt.
Durch das relativ hohe Gewicht ist der Rucksack nicht unbedingt für Bergtouren oder andere Einsätze gedacht, wo es auf jedes Gramm ankommt. Das heißt aber nicht, dass man ihn nicht lange tragen kann. Denn die breiten Schultergurte und das Rückenteil sind sowohl großzügig als auch luftig gepolstert. So drückt er auch schwer beladen nicht und man schwitzt kaum darunter, solange es nicht allzu heiß ist.
Anpassungsfähig
Mit 51 bis 95 Zentimeter verstellbaren Gurten passt der Rucksack auf die Rücken großer und kleiner Menschen. Zu seiner Anpassungsfähigkeit trägt auch ein Brustgurt bei, der nicht nur in der Breite verstellbar ist, sondern sich auch nach oben oder unten schieben lässt. Gleit-Klemmen halten ihn dabei sicher an Ort und Stelle und ermöglichen, dass man ihn bei Bedarf auch abnehmen kann.
Stauraum bietet Edgar satt. Bei eingerolltem Rolltop hat das Hauptfach ein Fassungsvermögen von 22 Litern, komplett ausgerollt sind es 27 Liter. Es verfügt über einen teilbaren Reißverschluss, um sich weit öffnen zu lassen. Durch einen verstellbaren Gurt kann man die Höhe des Rolltops flexibel justieren.
Robust und wetterfest
An Ort und Stelle hält die Rolle eine magnetische Schnalle, die man ohne Fummelei mit einer Hand öffnen oder schließen kann. Sie macht ebenfalls einen sehr robusten Eindruck, obwohl sie bis auf die Deckplatte aus Kunststoff besteht. Das Gleiche gilt für Reiß- und Klettverschlüsse sowie Nähte.
Der Rucksack ist wasserabweisend, aber nicht wasserdicht. Laut Feuerwear hält er auch Starkregen aus, solange man sich nicht stundenlang darin aufhält. Im Test drang auch bei kräftigen Niederschlägen keine Feuchtigkeit in den Innenraum.
Drei Jahre Garantie und günstige Reparaturen
Feuerwear gibt drei Jahre Garantie, in der man die Schnalle, aber auch alle anderen Schäden, die bei normalem Gebrauch entstanden sind, kostenlos reparieren lassen kann. Danach zahlt man lediglich 25 Euro. Feuerwear verkauft auch Ersatzteile zu sehr fairen Preisen, wobei es für Edgar natürlich noch kein Angebot gibt - die Reparatur ist schließlich selbst für frühe Käufer noch knapp drei Jahre gratis.
Zusätzlich zum großen Stauraum hat Edgar etliche andere Taschen und Befestigungsmöglichkeiten. Innen an der Rückseite gibt es einen mit weichem Fleece ausgepolsterten Einschub für bis zu 17 Zoll große Laptops, die man mit einem Klettverschluss sichern kann. Gegenüber befindet sich eine Tasche mit Reißverschluss, in die beispielsweise ein 13-Zoll-iPad passt.
Taschen für alle Zwecke
Auf den Innenraum kann man auch über einen links an der Seite des Rucksacks angebrachten wassergeschützten Reißverschluss zugreifen. Um Langfinger abzuhalten, lässt sich der Schieber in einer kleinen Tasche verstecken, aus der man ihn dann nur über den Innenraum befreien kann.
Auf der Vorderseite sitzt oben eine kleine Tasche mit Reißverschluss, darunter gibt es ein großes Fach mit Dehnungsfalte. Darin findet man einen Schlüsselhalter sowie einen Einschub für Kleinkram. Hinter der großen Außentasche versteckt sich noch ein weiteres Reißverschluss-Fach, in das beispielsweise ein Buch passt. Alles in allem ergibt sich ein maximales Fassungsvermögen von rund 29 Litern. Dazu kann man außen auf der linken Seite eine Trinkflasche in eine tiefe Tasche stecken und mit Haltegurten sichern.
Fazit
Mit einem Preis von 240 Euro ist der Feuerwear Edgar auf den ersten Blick ziemlich teuer. Doch wer billig kauft, kauft zweimal, lautet ein Sprichwort. Das passiert bei diesem extrem hochwertigen und robusten Rucksack sicher nicht. Außerdem bietet er viel Stauraum, sieht klasse aus und ist praktisch zu bedienen. Erfreulich ist auch, dass der Hersteller nicht nur behauptet, nachhaltig zu handeln, sondern dies auch belegt.
Quelle: ntv.de