Malware in Apps Hacker attackieren Android-Smartphones
30.11.2016, 21:38 Uhr
Von den betroffenen Geräten sollen rund neun Prozent in Europa verwendet werden.
(Foto: dpa)
Mit einem großangelegten Angriff nehmen Hacker Millionen Google-Smartphones mit dem Betriebssystem Android 4.0 und 5.0 ins Visier. Die Malware "Gooligan" soll in der Lage sein, eine Vielzahl sensibler Daten wie Passwörter oder Google Docs abzuschöpfen.
[Update 01.12.2016, 09:39 Uhr] Die Meldung vom Hackerangriff auf Android-Smartphones, die am Abend des 30. November von der Nachrichtenagentur AFP verbreitet wurde, stieß nicht nur bei n-tv.de auf großes Interesse. Sie erweckt den Eindruck, dass "Gooligan" für einen Großteil aller Android-Nutzer eine Gefahr darstellt. Tatsächlich sind Nutzer in Deutschland von der Bedrohung kaum betroffen. Zudem kann sich die Malware nicht selbst verbreiten. Nutzer müssen vielmehr selbst aktiv werden, um sich den Schädling aufs Smartphone zu holen.
Mindestens zwei Schritte sind dafür erforderlich: Sie müssen erstens in den Smartphone-Einstellungen die Installation von Apps aus unbekannten Quellen erlauben und zweitens aktiv eine App außerhalb des relativ sicheren Google Play Store herunterladen und installieren. Das sollten Nutzer grundsätzlich nur dann tun, wenn sie absolut sicher sind, dass dahinter eine vertrauenswürdige Quelle steckt. Im Zweifel lassen sie lieber die Finger davon. Dann droht auch kaum Gefahr, denn Viren, die sich von selbst verbreiten, gibt es für die Android-Plattform nicht. Die größte Gefahr ist in diesem Fall die Unvorsichtigkeit der Nutzer.
Wer trotz aller Vorsicht Angst hat, dass sein Google-Konto betroffen ist, kann auf einer Webseite von Check Point Technologies den Test machen, indem er seine E-Mail-Adresse eingibt.
(Ursprüngliche Meldung)
Smartphones mit dem Betriebssystem Android von Google sind nach Angaben von Forschern zu Opfern eines großangelegten Hackerangriffs geworden. Auf den Smartphones wurden offenbar die Google-Konten von mehr als einer Million Nutzern mit einer sogenannten Malware namens "Gooligan" infiziert. Das teilte die auf den Schutz vor Cyberkriminalität spezialisierte israelische Firma Check Point Software Technologies mit.
Diese Schadsoftware sei in der Lage, auf den Geräten gespeicherte E-Mail-Adressen, Passwörter und weitere Daten aus Googles E-Mail-Programm Gmail und anderen Diensten wie Google Photos oder Google Docs zu entwenden. Betroffen sind den Angaben zufolge Geräte mit den Android-Versionen 4.0 und 5.0. Dies seien 74 Prozent der Android-Smartphones.
Von den betroffenen Geräten werden nach Angaben von Check Point rund neun Prozent in Europa verwendet und 57 Prozent in Asien. "Gooligan" gerate auf das Smartphone, wenn der Nutzer eine mit der Malware infizierte App herunterlade oder einen betrügerischen Link in einer E-Mail anklicke, warnte das Unternehmen.
Check Point lieferte nach eigenen Angaben detaillierte Informationen über die Schadsoftware an Google. Der US-Konzern habe zugesagt, Maßnahmen zum Schutz der Verbraucher zu ergreifen. Google selbst äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu den Informationen.
Quelle: ntv.de, jgu/jwa/AFP