Technik

Loben, schimpfen, flirten "Karmatic" ist Facebook für Autofahrer

Karmatic vernetzt Autofahrer über das Kennzeichen.

Karmatic vernetzt Autofahrer über das Kennzeichen.

(Foto: Karmatic)

Die neue App "Karmatic" ist ein soziales Netz für Autofahrer. Angemeldete Nutzer können sich gegenseitig loben, beschimpfen oder anflirten. Manche finden die Idee toll, die anderen einfach nur gruselig.

Wer wollte nicht schon mal dem rücksichtslosen Überholer mitteilen, was für ein Blödmann er ist? Wer hat nicht schon mal davon geträumt, mit der schönen Fahrerin oder dem schicken Fahrer auf der Nachbarspur ein Rendezvous auszumachen? Oder wäre es nicht schön, einem Verkehrspartner für Rücksicht oder Geschicklichkeit ein dickes Lob mitzuteilen? "Karmatic" soll all das und noch mehr ermöglichen, berichtet "Pressetext". Die App lässt Autofahrer über das Kennzeichen Kontakt mit anderen aufnehmen. Damit es funktioniert, müssen nur beide das "Facebook der Straße" installiert und sich angemeldet haben. Wenn das der Fall ist, können Nutzer miteinander chatten oder das Fahrverhalten des anderen bewerten.

"Wenn ich mit dem Auto fahre und die Leute um mich herum einfach nur dumm sind, will ich immer etwas sagen - und jetzt kann ich das", bewertet Userin Kylee die App. Das geschieht entweder schriftlich, per Audio-Nachricht oder über eine Bewertung des Fahrverhaltens auf einer Skala von 1 bis 10. Auch Wettbewerbe mit befreundeten Usern sind möglich, um herauszufinden, wer der beste Autofahrer im Freundeskreis ist. Bisher gibt es "Karmatic" allerdings nur kostenlos für iOS und in den Ländereinstellungen sind lediglich die USA freigeschaltet.

Unheimlich und gefährlich

"Vielleicht hat jemand in zweiter Reihe hinter dir oder zu eng neben dir geparkt - du brauchst dann keinen Zettel zu hinterlassen", meint App-Entwickler Scott Popescu gegenüber "CBS Local Media". Die Accounts der Nutzer seien nicht einsehbar, wenn man nicht innerhalb der App befreundet ist. Aber der Entwickler gibt zu: "Wenn man Facebook unheimlich findet, wird auch Karmatic unheimlich sein."

Dem Polizeibeamten Pete Schulte ist die App auf eine Art und Weise unheimlich, die nichts mit Datenschutzbedenken zu tun hat. "Realistischerweise werden die Leute die App nutzen, während sie Auto fahren. Also wird diese Büchse der Pandora geöffnet, die auch aufgeht, wenn wir über SMS schreiben und das Autofahren reden", sagt Schulte. In der App steht zwar, dass sie nur in geparktem Zustand oder wenn man Beifahrer ist, verwendet werden soll - aber Popescu denkt bereits darüber nach, eine Technologie einzubauen, die bei Fortbewegung des Fahrzeugs fragt, ob man selbst wirklich nicht der Fahrer ist.

Quelle: ntv.de, kwe/pte

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