Huawei stärkt die Front P10 will das bessere Galaxy sein
26.02.2017, 14:33 Uhr
Beim Huawei P10 ist der Fingerabdruck-Sensor an die Front gewandert.
(Foto: jwa)
Während die Konkurrenz den Home-Button unterm Display loswerden möchte, macht Huawei beim P10 genau das Gegenteil. Das chinesische Smartphone ist aber nicht nur deshalb etwas ganz besonderes.
Das ist ganz schön mutig, was Huawei da mit dem P10 versucht. Die Smartphones der Chinesen waren bisher dafür bekannt und beliebt, dass sie einen extrem guten Fingerabdrucksensor auf der Rückseite haben und die Vorderseite weitgehend dem Display überlassen. Das sieht klasse aus und die Handys sind auch mit großen Bildschirmen noch handlich. Das beste Beispiel dafür ist das Mate 9.
Man hätte also erwarten können, dass Huawei das Design beim P10 konsequent fortsetzt und den Rahmen ums Display aufs Allernötigste reduziert. Da geht schließlich der Trend hin, so machen das fast alle großen Konkurrenten. Aber die Chinesen denken nicht daran, zu machen, was von ihnen erwartet wird: Das P10 hat einen Home-Button mit Fingerabdrucksensor unterm Bildschirm.
Mehrheit für Home-Button?
Huawei erklärt die überraschende Designwende mit der Nachfrage der Kundschaft. Diese wünsche sich mehrheitlich einen Home-Button auf der Vorderseite, so ein deutscher Pressevertreter. Ist das so, könnten die Chinesen mit dem Coup vielleicht Samsung-Käufer abwerben - das kommende Galaxy S8 soll das erste Flaggschiff der Koreaner ohne physische Taste unterm Display sein. Ob das klappt, bleibt abzuwarten.
Wenn man einen Home-Button haben möchte, wird man mit dem des P10 jedenfalls sehr zufrieden sein, auch wenn er hier keine physische Taste ist. Vielmehr handelt es sich um eine Vertiefung im Displayglas, unter der der Fingerabdrucksensor sitzt. Darüber sind virtuelle Navigationstasten auf dem Display zu finden. Raffinierter ist es aber, wenn man zum Manövrieren den Sensor nutzt, indem man ihn drückt oder zu den Seiten wischt. Das muss aber erst aktiviert werden.
Ein Plus an Technik
Huawei bringt das Gerät in zwei Versionen auf den Markt: das Standard-P10 hat ein 5,1 Zoll großes Display mit Full-HD-Auflösung, der Bildschirm des P10 Plus misst 5,5 Zoll und bietet QHD-Auflösung. Optisch sind die Geräte mit Metallgehäuse weitgehend identisch, aber die Geräte weisen einige weitere technische Unterschiede auf.
Beide Modelle haben eine 8-Megapixel-Frontkamera, die wie die Dual-Kamera auf der Rückseite unter Aufsicht von Leica hergestellt wird. Mit Blende f/1.9 und verbessertem Sensor sollen sie hellere Bilder mit höherem Dynamikumfang als beim P9 liefern. Beim Plus-Modell hat die Frontkamera auch Autofokus.
Optischer Bildstabilisator an Bord
Ohne Fingerabdrucksensor gehört die Rückseite ganz alleine der neuen Dual-Kamera, die wie das Display von Gorilla Glass 5 geschützt wird. Nachdem beim P9 noch der Farbsensor den Ton angab, ist jetzt die Monochrom-Kamera wie beim Mate 9 mit 20-Megapixel-Sensor bestimmend. Der RGB-Sensor mit 12 Megapixeln ist nur für die Farbinformationen zuständig. So sollen unter anderem besonders detailreiche Bilder und ein nahezu verlustfreier zweifacher Zoom möglich sein. Beide P10-Modelle haben einen optischen Bildstabilisator. Allerdings hat nur das Plus-Modell Leicas neueste Linsen mit Blende f/1.8 bekommen, im Standard-P10 sitzt die gleiche Optik wie im Mate 9 mit Blende f/2.2.
Der Zoom soll auch bei Portraitaufnahmen zum Einsatz kommen, die Huawei beim P10 zum Schwerpunkt gemacht hat. So verfügt die Foto-App unter anderem über eine 3D-Gesichtserkennung mit 190 Messpunkten, bietet an die Umgebung angepasste Lichteffekte und passt den Beauty-Modus an die Hautfarbe an. Außerdem hat Huawei die Bokeh-Funktion verbessert.
Laser-Kerben und bunte Farben
Das Design der rund 7 Millimeter dünnen Android-Smartphones erinnert bis auf den Home-Button stark an den Vorgänger, die Kanten auf der Rückseite sind allerdings abgerundet und bei einigen Modellen wurde die Metalloberfläche mit vielen winzigen Laser-Kerben versehen, um sie besonders schimmern zu lassen. Diesen "Dazzling Cut" haben in Deutschland die blauen Modelle und das goldene Plus. Außerdem gibt's die Handys in Schwarz und Silber.
Im Inneren des P10-Duos werkelt der hauseigene Top-Chip Kirin 960 mit acht Kernen, dem 4 Gigabyte Arbeitsspeicher zur Seite stehen, beim Plus sind es sogar 6 Gigabyte. Wie beim Mate 9 soll ein Algorithmus die Prioritäten des Nutzers erkennen und dafür sorgen, dass das Gerät auch nach zwei Jahren noch zackig reagiert. Beim P10 ist der interne Speicher 64 Gigabyte groß, beim Plus 128 Gigabyte. Außerdem können microSD-Karten eingesteckt werden. Die Akkus haben Kapazitäten von 3200 und 3750 Milliamperestunden und sollen auch bei großer Beanspruchung fast eineinhalb Tage durchhalten. Beide P10-Modelle unterstützen LTE Cat. 12, im Plus gleich mit vier Antennen.
Das Huawei P10 ist ab Mitte März zu haben, das Standard-Modell kostet rund 599 Euro, das P10 Plus kommt Anfang April und ist für etwa 750 Euro zu haben.
Quelle: ntv.de