Technik

Bildgewaltig und kompakt Warentest kürt die besten Systemkameras

Die Sony Alpha 7 II machte im Test die besten Bilder - sie hat einen Vollformat-Sensor.

Die Sony Alpha 7 II machte im Test die besten Bilder - sie hat einen Vollformat-Sensor.

(Foto: Sony)

Wer etwas mehr Anspruch an die Qualität seiner Fotos hat, aber auf sperriges Profi-Equipment verzichten will, greift zur spiegellosen Systemkamera. Stiftung Warentest prüft die besten Neuheiten und kürt die Top-Modelle seit 2014.

Smartphone-Kameras sind praktisch, weil man sie immer dabei und sofort griffbereit hat. Doch für richtig gute Fotos taugen sie nicht. Eine ordentliche Spiegelreflex dagegen ist groß und schwer und kann nicht immer mitgenommen werden.Spiegellose Systemkameras sind ein guter Kompromiss: Sie sind klein und handlich, machen trotzdem tolle und scharfe Bilder, haben viele manuelle Einstellungsmöglichkeiten, speichern Rohdaten und können sich dank Wechselobjektiven verschiedenen Aufnahmesituationen anpassen.

Panasonic dominiert

Stiftung Warentest hat 18 Kameraneuheiten geprüft, darunter 12 spiegellose Systemkameras und 6 digitale Spiegelreflex-Modelle. Die Preisspanne ist groß, die günstigste gute Knipse ohne Sucher gibt's schon für 420 Euro, der Testsieger mit elektronischem Sucher ist erst für knapp 2000 Euro zu haben. Die Panasonic Lumix GX8 kostet damit inklusive Objektiv so viel wie eine semiprofessionelle Spiegelreflex, hat aber den Vorteil, deutlich kompakter zu sein. Zudem ist sie im Test die einzige, die in der Gesamtwertung die Bestnote "sehr gut" (1,5) bekommt.

Die Panasonic Lumix GX8 holt den Gesamtsieg.

Die Panasonic Lumix GX8 holt den Gesamtsieg.

(Foto: Panasonic)

Knapp dahinter landet die ebenfalls neue Sony Alpha 7 II, die zum Durchschnittspreis von 1800 Euro die Gesamtnote "gut" (1,6) bekommt - die Bildqualität wird von den Testern allerdings besser bewertet, sie ist die einzige mit der Spitzenwertung "++" (Note 1,5). In der Gesamtwertung aller Modelle seit 2014 schneidet die ein Jahr alte Samsung NX1 zwar etwas besser ab, bei der Bildqualität wird sie mit 2,0 aber schlechter bewertet. Samsung stellt zudem den Kameravertrieb in Deutschland ein, es werden nur noch Restbestände verkauft.

In der Gesamtwertung spielen die Faktoren Bild­qualität (40%), Video­aufnahmen (10%), Blitz (5%), Sucher (5%), Monitor (10%) und Hand­habung (30%) eine Rolle. Entscheidend für ein gutes Bild ist die Kombination aus Kameragehäuse und Objektiv. Systemkameras haben gegenüber günstigeren Kompaktkameras den Vorteil, dass sich die Objektive leicht austauschen lassen. Stiftung Warentest prüft Kameras immer mit dem gängigsten Set-Objektiv, das der Hersteller verkauft - meistens ein Standardzoom, das von Weitwinkel bis leichtem Tele die wichtigsten Brennweitenbereiche abdeckt.

Die besten Bilder aller 18 Testmodelle macht Sonys Alpha 7 II mit Vollformat-Sensor und dem Objektiv SEL FE 28-70 OSS (Note 1,5), gefolgt von der Olympus OM-D E-M5 Mark II mit dem ED 12-40 Pro (Note 1,6), der Panasonic Lumix DMC-GX8 mit dem Objektiv Lumix G X Vario 12-35, und der Fujifilm X-T10 mit dem Objektiv Fujinon XC 16-50 OIS II.

DSLRs nicht mehr führend

Die Test-Kameras ohne digitalen Sucher schnitten etwas schlechter ab als die Modelle mit Sucher, auch hier belegt ein Panasonic-Modell den ersten Platz. Die Lumix DMC-GF7 bekommt die Gesamtnote 1,9, muss sich bei der Bildqualität mit dem Objektiv Lumix G Vario 12-32 (Note 1,9) allerdings der Canon EOS M10 mit EF-M-Objektiv 15-45 IS STM (Note 1,7) und der Fujifilm X-A2 mit Objektiv XC 16-50 OIS II (ebenfalls 1,7) geschlagen geben.

Wer viel Wert auf einen Sucher legt und gleichzeitig nichts dagegen hat, mit etwas schwererem und sperrigerem Equipment unterwegs zu sein, kann auch zur digitalen Spiegelreflex (DSLR) greifen. Bemerkenswert: Das Warentest-Urteil bescheinigt den DSLRs etwas schlechtere Bildqualität, die Pentax K-3 II erreicht als fünftplatzierte DSLR eine glatte 2,0, die erstplatzierte Nikon D7200 bringt es trotz Gesamtnote 1,9 bei der Bildqualität nur auf eine 2,3.

Für Einsteiger interessant sind die 2015 neu erschienenen Nikon D5500 (Note 2,0), die Canon-Modelle 750D und 760D (beide Note 2,1) und die Pentax K-S2 (Note 2,2), die mit Standardzoom oder Reisezoom deutlich unter 1000 Euro kosten und sich im Test tadellos zeigen, aber nicht an die Spitzengruppe der teuren Systemkameras heranreichen. Testsieger unter den DSLR bleibt die Vollformat-Kamera Nikon Df (Note 1,6) aus dem Jahr 2014, die mit 50-mm-Festbrennweite 2550 Euro kostet. An Einsteiger richtet sich die Canon EOS 700D (Note 1,9), ebenfalls aus 2014, die mit Standardzoom nur rund 600 Euro kostet.

Extras: Verwacklungsschutz, Objektivkorrektur

Gegen Verwackler hilft die elektronische Bildstabilisierung, die bei den Neuheiten von Olympus, Panasonic und Sony an Bord ist. Die neuen Modelle Olympus E-M5 Mark II und Sony Alpha 7 II fangen mit 5-Achsen-Technik sogar Drehbewegungen ab, Panasonics Spitzenmodell GX8 gleicht mit 4 Achsen aus. Die Stabilisierung geschieht im Gehäuse und lässt sich mit einem Bildstabilisator im Objektiv kombinieren, um den Verwacklungsschutz zu verstärken. Auch Objektivkorrekturen werden von den Systemkameras auf Wunsch selbstständig ausgeführt. Abbildungsfehler von Objektiven, zum Beispiel krumme Linien am Bildrand bei Weitwinkelaufnahmen, werden von den Kameras von Fujifilm, Olympus, Panasonic und Samsung automatisch ausgeglichen. Bei Sony lässt sich die Korrekturfunktion ein- und ausschalten.

Quelle: ntv.de, jwa

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