Antivirus-Programme im Test Welche Software schützt Macs am besten?
06.07.2017, 11:37 Uhr
Wer Antivirus-Programme auf einem Mac installiert, sollte Software wählen, die schützt und das System nicht ausbremst.
(Foto: imago/Eibner Europa)
Ob Mac-Computer einen zusätzlichen Schutz benötigen, ist umstritten. Welche Software für Nutzer empfehlenswert ist, die auf Nummer sicher gehen möchten, zeigt ein aktueller Test von zehn Antivirus-Suiten für macOS Sierra. Zwei Programme schneiden besonders gut ab.
Das unabhängige Institut AV-Test hat zehn Schutzpakete für Apple-Computer mit dem aktuellen Betriebssystem macOS Sierra getestet. Dabei untersuchten die Prüfer nicht nur, wie gut die Programme Bedrohungen erkennen, sondern auch, ob und wie stark sie das System ausbremsen. Außerdem wurde getestet, ob die Software auch Windows-Schädlinge identifizieren kann. Die Kandidaten waren:
- Bitdefender Antivirus for Mac 5.2
- Canimaan Software ClamXav Sentry 2.12
- ESET Endpoint Security 6.4
- Intego Mac Internet Security X9 10.9
- Kaspersky Lab Internet Security for Mac 16
- MacKeeper 3.14
- ProtectWorks AntiVirus 2.0
- Sophos Central Endpoint 9.6
- Symantec Norton Security 7.3
- Trend Micro Trend Micro Antivirus 7.0
Die besten Wächter sind die Programme von Kaspersky Lab, Symantec, Intego und Bitdefender. Sie erkannten sämtliche 184 Angreifer, die AV-Test auf sie los ließ. Von diesen vier Sicherheits-Suiten bremsten die Pakete von Kaspersky und Symantec die Computer im Vergleich mit einem Referenz-System ohne Schutz-Software so gut wie gar nicht aus. Die Pakete von Sophos und Bitdefender verlangsamten die Rechner zwar um einige Sekunden, im Alltag dürfte dies aber kaum spürbar sein. Fehlalarme löste keiner der Testkandidaten aus.
Macs können Windows-PCs infizieren
Für Privatanwender sollte ein kostenloses Antivirus-Programm ausreichend sein. Hier empfiehlt "Macwelt", das im Juni ausführliche Tests durchgeführt hat, AVG Antivirus für Mac. Für den professionellen Einsatz schlägt das Computermagazin die Suiten von Kaspersky und Bitdefender vor.
Apple-Rechner, die in einem Netzwerk mit Windows-Rechnern arbeiten, sind selbst vielleicht sicher. Sie können aber Malware an die Windows-PCs weitergeben. Daher ist hier ein Schutz angebracht, der solche Schädlinge erkennt. Bei AV-Test entdeckten bei einem entsprechenden Test die Kandidaten von Bitdefender, ESET, Kaspersky Lab, Sophos und Trend Micro mehr als 99 Prozent der Angreifer. "Macwelt" empfiehlt die Programme von Kaspersky und Bitdefender.
Schutzwirkung umstritten
Ob Antivirus-Programme heutzutage überhaupt noch wirksam Computer schützen können, wird unter Experten heiß diskutiert. Zumindest bei Angriffen auf noch unbekannte Schwachstellen sind da wohl Zweifel angebracht. Und manche Spezialisten gehen sogar so weit, Schutz-Software selbst als schädlich und gefährlich einzustufen.
Rechner mit Apples Betriebssystem gelten als besonders sicher und die meisten Nutzer verzichten hier schon immer auf zusätzliche Schutz-Software. Doch unverwundbar sind Macs nicht, wie einige Angriffe in jüngster Zeit wieder gezeigt haben. Das gilt vor allem dann, wenn Hacker sich Opfer gezielt vornehmen - oft aus Wirtschaft und Politik. Normalnutzer müssen sich dagegen vor allem mit Ad- und Spyware herumschlagen. Sie holen sich die kleinen Schnüffler und Anzeigen-Plagegeister oft selbst als Anhängsel von Programmen oder Browser-Plugins auf den Mac.
Quelle: ntv.de, kwe