Daten kontrollieren und löschen Zeit für den Google-Frühjahrsputz
10.04.2018, 16:18 Uhr
Der Daten-Frühjahrsputz bei Google dauert nur ein paar Minuten.
(Foto: imago/Photocase)
Nicht nur Facebook sammelt eifrig Nutzerdaten, auch Google speichert eine Unmenge von Informationen über seine Kunden. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen und zu löschen, was man gerne lieber für sich behalten möchte. n-tv.de zeigt, wie es geht
Der Cambridge-Analytica-Skandal bei Facebook hat bei vielen Nutzern das Bewusstsein dafür geschärft, dass Internet-Dienste niemals kostenlos sind, sondern mit Daten bezahlt werden. Das ist nicht grundsätzlich falsch, so lange dies transparent geschieht, die Nutzer informiert und gefragt werden. Der wahrscheinlich größte Diensteanbieter und Datensammler ist Google.
Millionen Menschen haben bei dem US-Unternehmen ein Konto und nutzen damit im Browser oder auf ihrem Smartphone Maps, Drive den Kalender und viele andere Angebote des US-amerikanischen Internet-Giganten. Dabei geben sie von Surf-Gewohnheiten bis zum Standortverlauf sehr viele Informationen preis, die Google bis zu 18 Monaten auf seinen Servern speichert und für die Dienste und zielgerichtete Werbung verwendet. Angemeldete Nutzer können sich dem nicht völlig entziehen, aber das Unternehmen gewährt ihnen doch recht viele Möglichkeiten, die gesammelten Daten einzusehen und einzuschränken. Manche Einstellungen findet man an verschiedenen Stellen - wo man sie ändert, ist dabei unerheblich.
Dashboard gewährt Überblick
Einen groben Überblick darüber, was Google alles gespeichert hat, findet man, wenn man auf der Übersichtsseite Mein Konto ansteuert und unter Persönliche Daten & Privatsphäre auf Google Dashboard aufrufen klickt. Wenn man es genauer wissen möchte, kann man über Inhalte kontrollieren auch die gesammelten Daten herunterladen. Dabei können mehrere Gigabyte zusammenkommen, was zeigt, wie viele Informationen Google von seinen Nutzern erhält. Der Einblick ist interessant, für manche Nutzer vielleicht sogar erschreckend, weil sie bisher vielleicht bei allen Diensten alle Anfragen ohne zu zögern akzeptiert haben.
Sicherheitscheck nicht vergessen
Am besten arbeitet man unter Persönliche Daten & Privatsphäre alle Punkte nacheinander ab und lässt auch den Sicherheitscheck nicht aus. Denn was viele Nutzer vergessen, dass nicht Google oder Facebook für sie persönlich die größte Gefahr darstellen, sondern ganz normale Gangster und Betrüger. Sehr wichtig ist der Privatsphäre-Check, wo man nicht nur einstellen kann, welche Informationen andere Nutzer sehen können. Hier findet man auch Google-Nutzung personalisieren und Relevantere Werbung erhalten, was man sich sehr genau ansehen sollte.
Ist hier beim ersten Punkt alles aktiviert, gestattet man Google unter anderem Web- und App-Aktivitäten zu protokollieren, einen Standortverlauf zu erstellen oder Kontakte, Kalender, Apps und andere Gerätedaten zu speichern. Möchte man dies ändern, klickt man jeweils auf Aktivitäten verwalten. Oder man erledigt dies später unter Meine Aktivitäten.
Stoppen und löschen
Wurde unter Relevantere Werbung erhalten die Personalisierte Werbung deaktiviert, sehen Nutzer trotzdem Anzeigen, aber keine die speziell auf sie zugeschnitten sind. Akzeptiert man personalisierte Werbung, hat man praktisch keine Möglichkeit, zu bestimmen, welche gespeicherten Daten Google dafür verwendet. Man kann lediglich Themen nennen, die einen interessieren oder nicht.
Als Nächstes geht es an Meine Aktivitäten, wo man chronologisch aufgelistet sieht, was man alles in Google-Diensten gemacht hat. Beispielsweise, wonach gesucht wurde, welche Webseiten man besucht hat oder welche Apps genutzt wurden. Im linken Menü kann man hier unter Aktivitäten löschen nach auswählen, ob man alles oder Daten eines bestimmten Zeitraums oder nach Apps unterschieden löscht. Wer danach die Sammlung von Aktivitätsdaten ganz oder teilweise einschränken möchte, klickt auf Aktivitätseinstellungen. Dort kann man das Sammeln von Web- und App-Aktivitäten, den Standortverlauf, Geräteinformationen, Sprach- und Audioaktivitäten oder den Verlauf von Youtube-Suche und -Wiedergabe komplett deaktivieren. Um bereits gespeicherte Daten zu löschen, klickt man jeweils auf Aktivitäten verwalten.
Quelle: ntv.de