Seit beinahe fünf Jahren beschäftigt der "Kunstfund Gurlitt" die Öffentlichkeit. Aus dem vermuteten Kriminalfall ist inzwischen kunsthistorisches Forschungsmaterial geworden. Eine Ausstellung in Berlin versucht dem gerecht zu werden. Von Solveig Bach
Wem gehört die Kunstsammlung des verstorbenen Sammlers Cornelius Gurlitt? Dessen Cousine erhebt Anspruch auf die rund 1500 Werke. Ein Gericht urteilt nun: zu Unrecht. Gurlitts Testament ist gültig - und damit geht die Sammlung in die Schweiz.
Cornelius Gurlitt, der Besitzer zahlreicher Kunstwerke, war gewiss ein eigenwilliger alter Mann. Aber war er dabei nicht mehr im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte? Dies macht seine Cousine geltend - doch die Gutachter stimmen dem nicht zu.
Korruptionsvorwürfe, Ärger mit Umweltschützern, unübersichtliche Qualifikationskriterien: Vor dem Olympischen Golfturnier in Rio de Janeiro im Sommer nächsten Jahres ist mächtig Dampf auf dem Kessel. Eine Standortbestimmung. Von Malte van Oven
Es ist erst gut einen Monat her, dass die rechtmäßigen Erben das Bild "Zwei Reiter am Strand" aus der Gurlitt-Sammlung zurückbekamen. Jetzt haben sie das Gemälde in London versteigert - und eine Millionensumme dafür bekommen.
Eine Erbschaft ist nicht immer ein Grund zur Freude und macht auch nicht zwangsläufig reich. Diese Erfahrung muss jetzt das Kunstmuseum Bern mit der umstrittenen Kunstsammlung Gurlitt machen.
Die Rückgabe der Nazi-Raubkunst aus der Gurlitt-Sammlung an ihre rechtmäßigen Besitzer ist seit über einem Jahr beschlossene Sache. Die "Sitzende Frau" wird als erstes Gemälde erst jetzt in die rechtmäßigen Hände gelegt - dennoch mit positiven Signalwirkung.
Viel wurde über den Gurlitt-Nachlass diskutiert. Nun geht es darum, wer die Kunstwerke ausstellen darf. Für Adam Szymczyk ist klar: Die Documenta ist der beste Ort. Statt Highlights zu inszenieren, wolle er "die Gesamtheit" in einer stillen Weise zeigen.
Vielfach wurde gerätselt, wie die Sammlung des verstorbenen Cornelius Gurlitt aussieht. Das Kunstmuseum Bern, das die Sammlung erbt, veröffentlicht nun eine Liste mit allen gefundenen Werken. Unklar ist noch die Herkunft vieler Gemälde.
Cornelius Gulitt vererbte Bilder von unschätzbarem Wert. Doch das Kunstmuseum Bern zögerte, ob es sie wirklich annehmen sollte. Zu schwer wog der Raubkunstverdacht, der auf der Sammlung lastete. Schließlich gelang es, den Schweizern die Gabe schmackhaft zu machen. Von Solveig Bach
Werke, die Raubkunst sein könnten, will das Kunstmuseum Bern nicht übernehmen. Das Gurlitt-Erbe tritt das Kunstmuseum Bern dennoch an. Bei mutmaßlich gestohlenen Bildern übernimmt Deutschland die Kosten der Rückgabe.
War der Kunstsammler Cornelius Gurlitt noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte, als er seinen gesamten Besitz an das Kunstmuseum Bern vererbte? Einige Verwandte haben Zweifel daran. Dabei blieb Gurlitt vielleicht nur so, wie er schon immer war. Von Solveig Bach
Fast ein halbes Jahr nach Cornelius Gurlitts Tod ist immer noch nicht klar, wer seine millionenschwere Kunstsammlung erben wird: Als sich das Berner Museum endlich entscheidet, die Sammlung anzunehmen, melden auf einmal auch andere Ansprüche an.
Als Cornelius Gurlitt seine umfangreiche Kunstsammlung nach Bern vererbte, waren die Schweizer völlig unvorbereitet. Inzwischen hatten sie Zeit, sich mit der delikaten Gabe zu befassen. Sie abzulehnen, war schließlich keine Option mehr. Von Solveig Bach
Lange hat das Kunstmuseum Bern das Für und Wider abgewogen - doch nun steht offenbar fest: Das Museum nimmt das Erbe des Kunstsammlers Cornelius Gurlitt an.