Flüchtlinge

Der Tod des kleinen Aylan im Mittelmeer ist auch eine Folge der europäischen Abschottung. Er ertrank auf dem Weg nach Europa - hätte er es nach Deutschland geschafft, hätte er Anspruch auf einen Kita-Platz gehabt. Wie lange wird Europa diese Schizophrenie noch durchhalten? Ein Kommentar von Hubertus Volmer

• "Der Untergang Europas" Ein Foto bringt die Welt zum Schweigen

Ungarn hat einen Grenzzaun errichtet und will Einreisende vorübergehend festsetzen. Jetzt verteidigt sich der Premierminister: Er tue nur, was ihm Europa aufgetragen habe. Die Schuld sieht er bei Deutschland. Von Christoph Herwartz

Rund 800.000 Flüchtlinge werden 2015 schätzungsweise nach Deutschland kommen. Viele spielen mit dem Gedanken, privat Wohnraum zur Verfügung zu stellen, um zu helfen. Egal ob als WG-Mitbewohner, Untermieter oder Mieter: Ohne entsprechenden Vertrag geht es nicht.

Es sind tumultartige Szenen, die sich am historischen Ostbahnhof in Budapest abspielen: Die Polizei hebt die Sperre für Flüchtlinge auf, Hunderte strömen auf die Bahnsteige. Dann fährt endlich ein erster Zug ab, doch die Hoffnung trügt - weit kommen die Flüchtlinge nicht.

• Video Flüchtlinge drängen in völlig überfüllte Züge gen Westen
• n-tv vor Ort in Budapest Die meisten Flüchtlinge wollen nach Deutschland

"Alle wollen nach Deutschland": Ungarns Regierungschef Orbán sieht die Ursachen der Flüchtlingskrise in Deutschland - nicht in Europa. Migranten warnt Orbán ausdrücklich vor einer Einreise nach Ungarn. "Bitte kommen Sie nicht."

• Video Flüchtlinge drängen in völlig überfüllte Züge gen Westen
• n-tv vor Ort in Budapest Die meisten Flüchtlinge wollen nach Deutschland
• Video Orban: "Das ist ein deutsches Problem"

Wegen rechtsextremer Krawalle wird die Flüchtlingsunterkunft in Heidenau bewacht. Nun stellt sich heraus, dass einer der Sicherheitsleute möglicherweise selbst ein Neonazi ist. Auf Facebook bekennt er sich zu NPD-Werbespots und hetzt gegen Flüchtlinge.

Seit vergangener Woche steht ein Grenzzaun zwischen Ungarn und Serbien. Mit Stacheldraht soll der Flüchtlingsstrom gestoppt werden. Von der EU wird das stark kritisiert. Der ungarische Regierungschef nimmt nun selbst Stellung, denn "spaßig" sei das auch für ihn nicht.

Geld, Know-how, Material - die Bundesregierung baut den Grenzschutz von Ländern wie Niger und Mali aus. Für Flüchtlinge wird es immer schwerer, den Kontinent zu verlassen. Von Issio Ehrich

Zehntausende Menschen sind bei der Flucht über das Mittelmeer nach Europa bereits gestorben. Das Foto eines kleinen toten Jungen aus Syrien, angespült am Strand nahe einer türkischen Tourismushochburg, erschüttert nun den Kontinent.

• Europa weiter ohne Plan Foto von totem Flüchtlingskind löst Bestürzung aus
• "Fortgespülte Menschlichkeit" Ein Foto steht für Trauma vieler Flüchtlingskinder

Die Flüchtlingsfrage offenbart die schwächen der EU-Asylpolitik. Vergeblich ringen die EU-Mitgliedsstaaten um eine einheitliche Linie. Will Europa die "Generationenaufgabe meistern", braucht es ein Quotensystem und weniger Abschottung, mahnt die deutsche Presse.