Islamfeindlichkeit

Erst mit Jérôme Boateng, jetzt legt sich die AfD mit Mesut Özil an. Der Kreisvorstand Mittelsachsens lässt sich über die Pilgerfahrt des Fußball-Nationalspielers nach Mekka aus. Derweil wirft die AfD-Vize von Storch der Kanzlerin vor, die EM abschaffen zu wollen.

Die Nähe des rechten Parteiflügels zur fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung entfacht innerhalb der AfD einen offenen Machtkampf: Den Beschluss des AfD-Vorstands gegen jegliche Kooperation mit dem Bündnis will Björn Höckes "Patriotische Plattform" anfechten.

Gegen den Anti-Islam-Kurs der AfD regt sich neuer Widerstand: Prominente Muslime und Katholiken sprechen sich demonstrativ gegen die Parteilinie und für das Recht auf freie Religionsausübung aus. Doch Parteivize Gauland lässt das kalt.

Das Treffen mit dem Zentralrat der Muslime haben Vertreter der AfD platzen lassen. Das führt auch zu Kritik innerhalb der Partei. Der ZMD-Vorsitzende Mazyek bleibt unterdessen bei seinem NSDAP-Vergleich und fordert die Willigen in der AfD weiter zum Reden auf.

• AfD trifft Zentralrat der Muslime Kindergeburtstag mit Petry und Mazyek

Vor dem Treffen zwischen dem Zentralrat der Muslime und der AfD betonen die Beteiligten, wie wichtig es sei, dass man miteinander geredet haben wird. Die Positionen wirken dabei aber unbeweglich. Aus der AfD-Spitze klingen die Statements widersprüchlich.

Der Zentralrat der Muslime lädt die AfD-Spitze ein. Parteichefin Petry nimmt das Angebot zu einer Aussprach an - allerdings nicht, ohne vorher Öl ins Feuer zu gießen. In einem Interview lehnt sie nicht nur Minarette und Scharia strikt ab.

Als Muslimvertreter sucht Aiman Mazyek das Gespräch mit der AfD-Spitze. Doch ein geplantes Treffen könnte jetzt platzen. Der Grund: AfD-Vorstandsmitglied Alice Weidel möchte nicht mit Mazyek reden - und bezeichnet dessen Einladung als "scheinheilig".

Vor zwei Wochen wurde Sadiq Khan zum ersten muslimischen Bürgermeister Londons gewählt. Der italienische Politiker Beppe Grillo sieht das offenbar kritisch. Er bringt Khan mit islamistischen Selbstmordattentätern in Verbindung.

Das Grundsatzprogramm ist eindeutig: Der Islam gehöre nicht zu Deutschland, heißt es bei der AfD. Der Zentralrat der Muslime lädt die Partei zu einem Treffen ein - und die nimmt an.

Mit ihrem Anti-Islam-Programm befeuert die AfD die alte Frage, ob der Islam zu Deutschland gehört. Unionsfraktionschef Kauder hat dazu eine klare Meinung, er differenziert aber: Islam nein, muslimische Mitbürger ja. Auch das Volk äußert sich.