Luhansk

Der ukrainische Präsident Selenskyj berichtet von einem russischen Raketenangriff auf eine Universität in Charkiw. Für westliche Waffensysteme hat er derweil nur Lob übrig. In der Ostukraine werfen sich beide Kriegsparteien gegenseitig die Tötung von Zivilisten vor.

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Im Donbass toben erbitterte Kämpfe. "Sie beschießen alles, was ihnen im Weg ist", sagt der Gouverneur von Luhansk über die russischen Truppen. "Alles wird zerstört", so Hajdaj. "Sie machen Jagd auf Bewohner, die für die Ukraine eintreten. Sie machen Geschäfte mit Kollaborateuren."

Der ukrainische Präsident bekräftigt seinen Appell zur Lieferung moderner Raketenabwehrsysteme. Seine Regierung werde nicht einen Tag in ihren Bemühungen nachlassen, eine ausreichende Zahl dieser Waffen zu erhalten. Im Donbass toben laut ukrainischen Angaben derweil schwere Kämpfe.

Mit Lyssytschansk fällt am Wochenende eine weitere große ostukrainische Bastion. Während der Kreml einem seiner Kriegsziele immer näher kommt, hängen Kiews Erfolge auch weiterhin vom Westen ab. Von Sebastian Schneider

Der Wiederaufbau der Ukraine soll schnell beginnen. So will es Wolodymyr Selenskyj. Der Präsident gibt sich weiterhin kämpferisch, auch wenn die russischen Streitkräfte das Gebiet Luhansk größtenteils besetzt haben. Entsprechend verlagern sich die Kämpfe in Richtung Donezk.

Das russische Militär bringt nach eigenen Angaben das Gebiet Luhansk unter seine Kontrolle, währenddessen gibt sich der ukrainische Präsident Selenskyj zuversichtlich, den Krieg gewinnen zu können. Den Wiederaufbau seines Landes, das das "freieste, modernste und sicherste Land in Europa werden" soll, will er schnell gestartet wissen.

Aus den von Russland in Schutt und Asche bombardierten Zwillingsstädten Lyssytschansk und Sjewjerodonezk sind fast alle Einwohner geflohen. Kremlchef Putin will seine "Spezialoperation" fortsetzen. Aus Donezk werden am Abend schwere Kämpfe gemeldet. Kasachstan würde der EU mit Öl und Gas aushelfen.

Der Platz vor der britischen Botschaft in Moskau soll zukünftig nach dem eroberten ostukrainischen Gebiet benannt werden. Da die Adresse vor der US-Botschaft bereits auf das Nachbargebiet Donezk verweist, sind beide Namen der von Putin als unabhängig anerkannten "Volksrepubliken" prominent vertreten.

Wochenlang hat die Stadt Lyssytschansk dem russischen Dauerfeuer Stand gehalten. Am Sonntag befiehlt das ukrainische Militär den geordneten Rückzug. Dem Gouverneur der Region Luhansk tut der Verlust in der Seele weh, aber eine Wende im Krieg sieht er darin nicht.

Die Eroberung der Region Luhansk ist erreicht, aber offenbar nicht das Endziel im Kreml. Nach einem Gespräch zwischen Präsident Putin und Verteidigungsminister Shoigu wird die Fortsetzung der Kampfhandlungen verkündet. Die Truppen rücken auf die nächsten Großstädte vor.