Prozesse

Leipzigs Sieg im Gerichtskrieg um Millionendeals mit der UBS ist ein "Lehrstück" über den Finanzsektor. Und eine Abrechnung mit dem düstersten Kapitel der Finanzkrise: Vor dem Crash organisierten Banken einen Raubzug bei Steuerzahlern in ganz Europa. Von Hannes Vogel

• Millionenschwere Finanzwette Leipzig gewinnt gegen UBS

Ein komplizierter Finanzdeal platzt. Die Schweizer Großbank UBS fordert von der Stadt Leipzig einen dreistelligen Millionenbetrag. In London gibt ein Gericht der Kommune Recht - doch die Bank will weiter kämpfen.

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft muss der ehemalige Top-Manager Thomas Middelhoff ins Gefängnis. Begründung: In seiner Zeit als Arcandor-Chef habe er private Charterflüge dem Handelskonzern in Rechnung gestellt.

Mit einem knappen "Einen schönen Tag noch" verabschiedet sich der frühere BayernLB-Chef Schmidt nach der Urteilsverkündung im HGAA-Prozess. Das milliardenschwere Debakel endet schnell - und relativ schmerzfrei.

Es wird vermutlich teuer für die Deutsche Bank - um die absehbaren Strafen aus zahlreichen Rechtsverfahren stemmen zu können, legt Deutschlands größtes Bankhaus zusätzliches Geld beiseite. Das Quartalsergebnis könnte dadurch arg belastet werden.

Der Preis kann sich sehen lassen. Für ein Vielfaches ihres geschätzten Werts geht eine gepfändete Nobeluhr von Thomas Middelhoff an einen neuen Besitzer. Doch der Ärger für den ehemaligen Top-Manager ist noch nicht ausgestanden.

Schwere Vorwürfe im NSU-Prozess: Die Verteidiger von Beate Zschäpe werfen dem Gericht vor, kein faires Verfahren durchzuführen und gegen Menschenrechte zu verstoßen. Anlass ist die Befragung einer ehemaligen Nachbarin.

Es ist der erste Prozess in Deutschland gegen einen ehemaligen IS-Kämpfer, der aus Syrien zurückkehrt. Nun erklärt der 20-jährige Angeklagte vor Gericht, warum er zu den Dschihadisten ging - und sie dann wieder verließ.

• Eine Terrormiliz und ihr Name Warum wir den "IS" nicht mehr "Isis" nennen

Der Versuch einer illegalen Sponsorenakquise für Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg kommt den VW-Konzern teuer zu stehen. Der Autobauer muss eine siebenstellige Geldstrafe zahlen - und kommt damit noch sehr glimpflich davon.

Der Fall erinnert an Trayvon Martin: Ein schwarzer Jugendlicher wird von einem weißen Mann erschossen, weil er auf einem Parkplatz die Anlage seines Autos zu sehr aufdreht. Der Schütze beruft sich auf Notwehr. Ein Gericht in Florida sieht das anders.