Sachsen

Tausende Menschen will der radikale Pegida-Ableger Legida auf die Leipziger Straßen bringen - am Ende kommen weit weniger Menschen zusammen. Dennoch ist die Lage in der größten sächsischen Stadt angespannt.

• "Selbst schuld" Pegida-Organisator verhöhnt ermordete Maria
• Video Legida-Demos verärgern Einzelhändler

Das islamfeindliche Bündnis Pegida steht vor der Spaltung. Ex-Pressesprecherin Oertel soll an einer neuen "Bewegung für direkte Demokratie in Europa" beteiligt sein, die parallel zu Pegida in Dresden demonstrieren will.

Es war eine Frage der Zeit, bis sich Pegida selbst zerlegt. Es reicht halt nicht, laut auf den Tisch zu hauen. Ein Kommentar von Christoph Herwartz

• Presseschau "Pegida ist, im Sinn des Wortes, kopflos"

Pegida sagt die für Montag geplante Kundgebung in Dresden ab. Das bestätigt die Stadt Dresden dem "Spiegel".

Nach dem Rücktritt von Lutz Bachmann verlässt auch Kathrin Oertel die Pegida-Bewegung - und mit ihr vier weitere Personen des Führungszirkels. Grund sind offenbar Drohungen und Unstimmigkeiten über die Rolle Bachmanns.

• Unsägliche Gauland-Äußerungen AfD fährt den rechten Arm aus

Antje Hermenau war 1990 eine der Mitgründer der Ost-Grünen. Sie war haushaltspolitische Sprecherin im Bundestag und Fraktionschefin in Sachsen. Seit jeher kämpft sie für schwarz-grüne Bündnisse. Jetzt kehrt sie den Grünen entnervt den Rücken.

In diesem Winter verschlechtert sich die Situation für Flüchtlinge und Einwanderer in Deutschland extrem. Die Zahl der Übergriffe verdoppelt sich im Vergleich zum vergangenen Herbst. Forscher sehen einen Zusammenhang zu Pegida.

Tausende Menschen trotzen in Sachsens Landeshauptstadt Kälte und Regen beim Konzert für Toleranz an der Frauenkirche. Herbert Grönemeyer äußert leises Verständnis für die Politikverdrossenheit von Pegida-Anhängern.

• Konzert für Weltoffenheit Pegida unterwandert Toleranzfest

Muss man sich von Pegida-Demonstranten abgrenzen, wenn man die Weltoffenheit im Land stärken möchte? Die Veranstalter einer Toleranz-Demo in Dresden finden das offenbar nicht – sondern freuen sich auf die Pegida-Anhänger. Von Christoph Herwartz

Zum ersten Mal wollen die politikverdrossenen Pegida-Anführer selbst Politik machen: Sie kündigen ein Volksbegehren für mehr innere Sicherheit an. Und obwohl sie ihre Überparteilichkeit betonen, lassen sie das Grußwort eines Politikers verlesen. Von Christoph Herwartz, Dresden