Schuldenstreit

Der griechische Ministerpräsident Tsipras hat viele seiner "roten Linien" längst aufgegeben. Die Gläubiger Griechenlands halten dagegen an ihren Kernforderungen fest. Wieder einmal steht Griechenland am Abgrund. Von Nick Malkoutzis, Athen

Lange wollte bei Griechenlands Gläubigern niemand offen darüber reden. Doch nun laufen die Vorbereitungen für den Fall einer griechischen Staatspleite. Eine Chance soll Athen aber noch bekommen.

• Dilettantismus und Feigheit Griechenland in der Geisterbahn
• Video EU rüstet sich für Showdown im Schuldenstreit

Am Wochenende sind die jüngsten Verhandlungen zwischen Griechenland und den Institutionen geplatzt, am kommenden Donnerstag treffen sich noch einmal die Euro-Finanzminister. Und dann? Wir beantworten ein paar der wichtigsten Fragen. Von Hubertus Volmer

• Video "Der Euro ist zu früh gekommen"

Um eine Lösung für das klamme Griechenland zu finden, liegen in Brüssel Vorschläge zur Schuldenerleichterung auf dem Tisch. SPD-Chef Gabriel fühlt sich derweil stellvertretend für ganz Europa an der Nase herumgeführt.

Staatspleite, Grexit, Rückkehr zur Drachme: Während die Euroländer bereits Notfallpläne für das pleitebedrohte Griechenland erörtern, übt sich Athen im Schuldenstreit mit Europa in Optimismus. Für die Aktienmärkte kommt das etwas zu spät.

• Dax-Vorschau Hellas und Fed nerven die Anleger

Eine durchwachsene Woche beendet der Dax mit einem weiteren Dämpfer: Nach erneuten Hiobsbotschaften aus Athen bangen Anleger um ein gutes Ende im griechischen Schuldenstreit. Der Dax lässt kräftig nach. Auch der Euro verliert an Boden.

• Was ist dann zu tun? Berlin wappnet sich für Griechenland-Pleite

In der Griechenland-Krise gibt es ein neue Frist: Nun gilt der kommende Donnerstag als letzte Chance, eine Einigung zu finden. Vor dem dann anstehenden Treffen der Euro-Finanzminister halten beide Seiten derweil an ihren Positionen fest.

• Wall Street verbucht Verluste Börsen halten griechischem Hickhack nicht stand

Herber Rückschlag für die Verhandlungen zwischen Griechenland und seinen Gläubigern: Der Internationale Währungsfonds hat die Gespräche in Brüssel abgebrochen - Fortschritte habe es praktisch nicht gegeben. Ein neues Treffen ist nicht angesetzt.

• Bundesbank fordert Haftungsprinzip Staatspleite muss in Eurozone möglich sein
• Patt zwischen Athen und Gläubigern "In diesem Spiel gibt es nur Verlierer"

Es wird nicht verhandelt, aber gesprochen: In Brüssel sitzen Kanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Hollande und der griechische Regierungschef Tsipras zusammen. In Berlin ist man sich offenbar bei einem Streitpunkt einig. Nur aus den USA kommt ein Nackenschlag.

• Video "Der Kurs Athens ist eine Ausbeutung der Eurozone"
• Video Spitzentreffen bleibt ohne konkretes Ergebnis

Griechenlands Finanzminister Yanis Varoufakis wird hierzulande gerne als irrlichternder selbsternannter Heilsbringer dargestellt. An diesem Zerrbild ist er zwar nicht schuldlos. Es ist trotzdem Unsinn. Ein Kommentar von Jan Gänger

• Rückschritt zu Tsipras' Zusagen Kommission weist Athens Reformliste zurück
• Willsch vs. Varoufakis "Griechenland muss den Euro verlassen"