Türkei

Nur die Hälfte der 650.000 syrischen Flüchtlingskinder in der Türkei besuchen eine Schule. Viele Eltern können ihrem Nachwuchs einen Schulbesuch nicht ermöglichen, weil sie arbeiten müssen, um Geld zu verdienen. Für ihre Zukunft haben sie trotzdem konkrete Pläne.

Der Orchesterchef der Dresdner Sinfoniker beklagt einen Angriff auf die Meinungsfreiheit: Türkische Behörden hätten versucht, den Begriff "Genozid" aus einer Aufführung zu streichen. Auch an die EU-Kommission soll Ankara Forderungen gestellt haben.

An der Seite von hochrangigen EU-Politikern besucht Angela Merkel an der syrischen Grenze erstmals ein Flüchtlingslager. Bis zu 10.000 Bürgerkriegsflüchtlinge leben in dem Lager in Nizip. Vor Ort will sie sehen, wie das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei funktioniert.

Es ist die erste Reise Angela Merkels in die Türkei, seitdem der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan die große Satirekrise heraufbeschworen hat. Drei Botschaften, die wir uns von der Kanzlerin wünschen. Ein Kommentar von Constantin Schreiber

• Meinungsfreiheit in der Türkei Maas ruft Merkel zu klaren Worten auf
• Vor Deutschlandbesuch Obama stimmt Lobeshymne auf Merkel an

Erstmals nach der Böhmermann-Affäre reist Kanzlerin Merkel in die Türkei. Justizminister Maas gibt ihr mit, sie solle dort die Pressefreiheit offen anmahnen. Auch die Opposition wünscht sich, Merkel würde genau hinschauen.

• Vor Deutschlandbesuch Obama stimmt Lobeshymne auf Merkel an
• Merkel reist in die Türkei Die Kanzlerin braucht einen Realitätscheck

An der türkisch-syrischen Grenze ist es einem Bericht zufolge zu einem grausamen Zwischenfall gekommen: Türkische Soldaten sollen demnach acht Flüchtlinge, darunter Frauen und Kinder, erschossen haben. Die UN kündigen eine Untersuchung an.

Kanzlerin Merkel verlässt das diplomatische Parkett. Bei ihrer Reise ins türkische Gaziantep wird ihr wohl erstmals wirklich vor Augen geführt, wie realistisch ihre Vision eines humanitär vertretbaren Flüchtlingspakts mit der Türkei ist. Von Issio Ehrich

Kern des EU-Türkei-Abkommens ist die geregelte Aufnahme syrischer Flüchtlinge. Bislang ist jedoch unklar, wie die Migranten auf die Länder verteilt werden. Doch nun gibt es offenbar einen Durchbruch - mit überraschendem Ergebnis.

Zwölf Stunden wird der Korrespondent Volker Schwenck bei seiner Einreise in die Türkei von den Behörden festgehalten - dann muss er das Land wieder verlassen. Ankara reicht nun eine "Erklärung" für die Entscheidung nach.

Die Türkei nimmt Flüchtlinge aus der EU zurück. Im Gegenzug soll die Visa-Pflicht für türkische Bürger entfallen. So haben es Brüssel und Ankara verabredet. Weil die EU-Kommission erste Fortschritte feststellt, will sie schon bald über die Visa entscheiden.